Der SK Rapid Wien muss sich West Ham United auch im zweiten Aufeinandertreffen in der Europa-League-Gruppenphase geschlagen geben! Die Hütteldorfer verlieren am 5. Spieltag vor den leeren Rängen des Allianz Stadions mit 0:2.
Dabei liefern die Grün-Weißen in Halbzeit eins eigentlich eine engagierte Leistung ab, finden durch Taxiarchis Fountas, der knapp drüberschießt, eine gute Gelegenheit auf den Führungstreffer vor.
West Ham zieht gegen Ende des ersten Durchgangs aber davon. Erst köpft Andriy Yarmolenko zur Führung für die "Hammers" ein (40.), kurz darauf bekommen die Londoner nach Foulspiel von Maximilian Hofmann auch noch einen Elfmeter zugesprochen, den Mark Noble zum 2:0 verwandelt (45+2.).
Den Londonern bieten sich in Halbzeit zwei etliche Chancen, das Ergebnis weiter in die Höhe zu treiben, Paul Gartler packt jedoch einige Glanzparaden aus. Auf der Gegenseite findet Rapid erneut nicht allzu viele Möglichkeiten vor, am Ende haben die Hütteldorfer der Niederlage wenig entgegenzusetzen.
Rapid hat am letzten Spieltag aber immer noch die Chance, mit einem Sieg in Genk für ein Überwintern im Europacup zu sorgen. Da sich Dinamo Zagreb und KRC Genk im Parallelspiel 1:1 trennen - Tore von Luka Menalo (35.) bzw. Ike Ugbo (45+1.) - bleibt der Rückstand der Hütteldorfer auf die Belgier bei zwei Punkten.
West Ham ist mit 13 Punkten fix Sieger der Gruppe H. Dinamo Zagreb rangiert mit sieben Zählern auf Platz zwei. Genk hat fünf Punkte am Konto, Rapid drei. Nur mehr Platz drei, der das Übersiedeln ins Sechzehntelfinale der Conference League bedeutet, ist für Rapid noch in Reichweite.
Rapid hält zunächst gut mit
Rapids Interims-Duo Steffen Hofmann und Thomas Hickersberger überraschte mit einer Startelf, in der mit Marco Grüll, Ercan Kara und Maximlian Ullmann ein Stammtrio fehlte. In der Offensive erhielt dafür Koya Kitagawa eine Chance, links in der Viererkette durfte sich wie schon bei Dinamo Zagreb Youngster Martin Moormann versuchen.
Nicht ganz so überraschend war dann die Dominanz der Gäste vor leeren Tribünen - besonders in den ersten 20 Minuten. Coach David Moyes hatte überhaupt nur drei seiner Stammspieler - Tomas Soucek, Jarrod Bowen und Vladimir Coufal - aufs Feld geschickt und kam mit seiner Truppe in der ersten Hälfte auf rund 70 Prozent Ballbesitz.
In der sechsten Minute hatte Rapid Glück, dass Bowen einen Stanglpass aus Kurzdistanz neben das Tor knallte, auch ein Köpfler von Yarmolenko verfehlte das Ziel noch relativ knapp (22.). Nach einer etwas stärkeren Phase von Grün-Weiß, in der ein Fountas-Schuss aus gut zwölf Metern über das Tor strich (21.) und Kelvin Arase nach einem Tempodribbling Goalie Alphonse Areola prüfte (28.), machte West Ham dann ernst: Yarmolenko köpfelte über Tormann Paul Gartler hinweg zum 1:0 ein.
West Ham zieht vor der Pause davon
Die Briten hatten die Zügel wieder angezogen und legten noch kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte nach: Das 2:0 per Elfer von Noble nach Foul Maximilian Hofmanns an Yarmolenko wies zugleich den Weg für die zweite Hälfte, in der die Hütteldorfer neuerlich nichts mitzureden hatten.
West Ham begnügte sich nicht damit, den Vorsprung zu verwalten, ließ Rapids Pressingversuche verlässlich ins Leere laufen und hätte fast zehn Minuten nach Wiederbeginn erhöht: Bowen scheiterte aber an Gartler (56.), der auch gegen Soucek zur Stelle war - dass er den Ball in die Mitte abwehrte, wo Bowes lauerte, bügelte Stojkovic wieder aus (62.).
60 Minuten dauerte es, bis Steffen Hofmann Kara und Grüll brachte, 73, bis der freistehende Fountas aus rund zwölf Metern die wohl beste Möglichkeit auf den Abschlusstreffer vergab. Damit hatte Grün-Weiß aber auch sein Pulver verschossen. Im Finish zwang Sonny Perkins Gartler per Kopf vielmehr zur nächsten Parade (76.).