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Europa League: Salzburg geht in Frankfurt unter

"Bullen" in Frankfurt fehleranfällig und schwach, Chancen auf Aufstieg so gut wie dahin.

Europa League: Salzburg geht in Frankfurt unter Foto: © GEPA

Bereits nach dem Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinals sind die Chancen auf einen Aufstieg des FC Red Bull Salzburg verschwindend gering, die "Bullen" gehen bei Adi Hütters Eintracht Frankfurt nach schwacher Leistung mit 1:4 unter.

Den Salzburgern gelingt von Beginn an nahezu nichts, vor allem defensiv äußern sich große Schwächen. Eine von zahlreichen Unachtsamkeiten kann Daichi Kamada nach nur zwölf Minuten zur Führung nützen, der Japaner wird in der Mitte völlig frei gelassen. Bei Treffer Nummer zwei entwischt der 23-Jährige der RBS-Abwehr und bleibt vor Keeper Stankovic cool (42.).

Auch nach Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Erneut wird Kamada im Strafraum alleine gelassen, erneut bezwingt der Japaner Stankovic und markiert in der 53. Minute damit seinen Hattrick. Zu all dem trifft drei Minuten später auch noch Filip Kostic nach einem Konter zum 4:0.

Salzburg gelingt über das ganze Spiel gesehen praktisch keine richtige Top-Chance, in der 85. Minute erzielt dann zumindest noch Hwang per Elfmeter den möglicherweise wichtigen 1:4-Auswärtstreffer, nachdem Ulmer im Strafraum gelegt wird.

Bei den Frankfurtern steht Stefan Ilsanker 86 Minuten am Feld und spielt sauber, Martin Hinteregger fehlte wegen einer Gelb-Sperre und ist beim Rückspiel wieder einsatzberechtigt.

Jesse Marsch bringt in der Halbzeit Karim Adeyemi für Masaya Okugawa aufs Feld, es ist das Pflichtspiel-Debüt für den 18-jährigen Adeyemi.

Frankfurt schafft sich damit eine ideale Ausgangslage für das Rückspiel kommenden Donnerstag, das in der Red Bull Arena um 21 Uhr über die Bühne gehen wird.

Salzburg mit Viererkette

Vor dem Spiel gab es eine Schweigeminute für die Opfer des Attentats von Hanau am Donnerstagabend. An deren Ende hallten "Nazis raus"-Rufe durchs Stadion. Marsch hatte auf eine Viererkette in der Abwehr umgestellt. Andre Ramalho saß auf der Bank, Dominik Szoboszlai verstärkte stattdessen das Mittelfeld. Andreas Ulmer absolvierte sein 433. Pflichtspiel für den Club, übertraf damit Thomas Winklhofer und ist nun alleiniger Rekordspieler der Salzburger.

Die ersten zehn Minuten präsentierten sich die Gäste aktiv und suchten ihre Linie, Frankfurt setzte auf das schnelle Umschaltspiel. Unachtsame Salzburger brachten sich dann selbst in die Bredouille. Wie beim 2:3 gegen den LASK war die Abwehr nach einem Einwurf unsortiert, Toure fand Kamada, der alleine vor Cican Stankovic keine Probleme hatte. Keine halbe Minute zuvor hatte Österreichs Teamtorhüter schon gegen Andre Silva klären müssen. Der Lerneffekt hielt sich in Grenzen: Neun Minuten nach seinem Treffer war Kamada nach einem schnell ausgeführten Einwurf erneut auf und davon, schoss aus spitzem Winkel aber am langen Eck vorbei.

"Bullen" kommen nicht ins Spiel

Salzburg hatte defensiv wie offensiv Probleme, blieb in Zweikämpfen oft Zweiter und ließ dem Gegner viele Räume. Zumindest sorgten Kopfbälle von Patson Daka und Enock Mwepu für ein wenig Betrieb im Eintracht-Strafraum. Dakas Abschluss wurde von Stefan Ilsanker abgeblockt (28.). Der Salzburger in den Reihen der Hessen spielte rechts in der Innenverteidigung. Martin Hinteregger fehlte bekanntlich aufgrund einer Gelb-Sperre. Er sah von der Tribüne, wie ein Abschluss von Kostic am Tor vorbeizischte (33.).

Salzburg war mit nur einem Gegentreffer gut bedient. Kurz vor der Pause rannten die Mozartstädter dann aber doch einem Zwei-Tore-Rückstand nach. Frankfurt befreite sich gekonnt aus einer Pressingsituation, Djibril Sow schickte den knapp nicht im Abseits stehenden Kamada auf die Reise, der elegant abschloss. Für den Japaner war es das fünfte Tor in den vergangenen drei Europa-League-Spielen.

Kamada auch nach Seitenwechsel eiskalt

Marsch reagierte zur Pause. Der 18-jährige Karim Adeyemi kam für Masaya Okugawa, Sekou Koita für Daka aufs Spielfeld. Die Wirkung verpuffte, da Kamada weiter effizient agierte - und Salzburg in der Abwehr schwach blieb. Beim 3:0 kam der Angreifer am Elferpunkt völlig frei zum Kopfball, Stankovic hatte keine Chance. Kostic legte Minuten später das vierte Tor nach, wobei Salzburg in der Entstehung eine Abseitsstellung reklamierte. Der in dieser Bewerbsphase eingesetzte Videoschiedsrichter (VAR) schritt jedoch nicht ein. Adeyemi hatte zuvor Gelb für eine "Schwalbe" im gegnerischen Strafraum kassiert.

Salzburg drohte komplett auseinanderzufallen, Sebastian Rode und der eingewechselte Goncalo Paciencia hatten das fünfte Tor der Eintracht an Fuß. Ein 0:5 hätte die höchste Niederlage in der Europacup-Geschichte des Clubs überhaupt bedeutet. Im Finish konnte Salzburg zumindest noch den Funken Hoffnung aufrechterhalten. Adeyemi schoss zunächst ins Außennetz (80.), ehe Sow Ulmer am Fuß traf und Hwang so die Chance vom Elferpunkt bescherte. Der Südkoreaner blieb souverän.

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