Die Hoffnung des SK Rapid Wien auf das "Wunder von Mailand" erfüllt sich nicht.
Die Hütteldorfer müssen sich im Rückspiel bei Inter Mailand mit 0:4 geschlagen geben und verpassen damit nach der 0:1-Niederlage vor eigenem Publikum deutlich den Aufstieg ins Achtelfinale der UEFA Europa League.
Der Serie-A-Traditionsklub macht bereits früh im Spiel alles klar. Vacino (11.) sorgt für das 1:0. Ranocchia (18.) zieht volley zum 2:0 ab, nachdem Maximilian Hofmann schlecht klärt.
Andrija Pavlovic vergibt noch vor der Pause eine große Chance auf den Anschlusstreffer.
Nach dem Seitenwechsel spielt Inter den Vorsprung souverän nach Hause. Perisic läuft in Minute 80 noch alleine auf das Rapid-Tor zu, umkurvt Richard Strebinger und schlenzt den Ball zum 3:0 ins Tor.
Politano (86.) besorgt nach Perisic-Vorarbeit den Endstand.
Schwab nur Ersatz
Bei Rapid gab es im Vergleich zum 0:1 vor einer Woche in Wien drei Änderungen in der Startformation. Der etatmäßige Kapitän Stefan Schwab war wohl auch im Hinblick auf das Liga-Duell mit Red Bull Salzburg zunächst nur Ersatz.
Von der Bank aus musste der Mittelfeldspieler zuschauen, wie es mit dem Traum vom "Wunder von Mailand" schnell vorbei war. In der elften Minute brachte Antonio Candreva einen Stanglpass von Perisic aus kurzer Distanz nicht im Tor unter, Vecino kam aus dem Hinterhalt und traf ins lange Eck.
Sieben Minuten später folgte die nächste kalte Dusche für Rapid. Klärungsversuche von Srdan Grahovac und Maximilian Hofmann misslangen, woraufhin Ranocchia den Ball volley aus knapp 20 Metern im Eck versenkte.
Pavlovic vergibt Topchance
Im Gegensatz zum Duell in Wien, wo sich Inter nach dem 1:0 mit Verwaltungstätigkeiten begnügte, drückten die "Nerazzurri" diesmal auch nach der Führung aufs Tempo.
Ein Schuss von Marcelo Brozovic aus guter Position ging deutlich drüber (26.), auch Candreva beförderte den Ball aus wenigen Metern über die Latte, nachdem Goalie Richard Strebinger einen Perisic-Schuss nicht hatte bändigen können (41.).
Rapid kam vor der Pause nur einmal gefährlich vors gegnerische Tor: Nach einem Fehler von Ranocchia tauchte Andrija Pavlovic allein vor Inter-Keeper Samir Handanovic auf, schoss aus spitzem Winkel allerdings am langen Eck vorbei.
Es sollte Rapids einzige zwingende Chance des Abends bleiben.
Rapid hat nach der Pause offensiv nichts zu bieten
Inter blieb vor den Augen des angeblich verletzten Ex-Kapitäns Mauro Icardi und dessen temperamentvoller Ehefrau Wanda auch nach dem Seitenwechsel in der Defensive konzentriert und im Spiel nach vorne engagiert. In der 55. Minute bändigte Strebinger einen Kopfball von Lautaro Martinez, in der 69. Minute zielte Perisic am langen Eck vorbei.
Elf Minuten danach sorgte der überragende kroatische Teamspieler auf sehenswerte Art und Weise für das 3:0. Nach Pass von Candreva zog Perisic allein aufs Tor, überspielte Strebinger und lupfte den Ball ins Tor - die zurückgeeilten Thomas Murg und Mert Müldür hatten das Nachsehen.
In der 87. Minute bereitete Perisic das Tor zum Endstand des eingewechselte Politano mustergültig vor.
Rapid hatte in der zweiten Hälfte mit Ausnahme eines von Handanovic mühelos gefangenen Weitschusses von Dejan Ljubicic (73.) nichts zu bieten und verlor obendrein Murg. Der Flügelspieler verletzte sich rund zehn Minuten vor Schluss am Knöchel, Rapid hatte das Austauschkontingent bereits ausgeschöpft und beendete das Match mit zehn Spielern.