Die Wiener Austria kann auch im Europacup nicht für Wiedergutmachung sorgen. Im Hinspiel der dritten Qualirunde zur Europa League verlieren die "Veilchen" gegen Apollon Limassol zuhause mit 1:2.
Die "Veilchen" werden schon nach 14 Minuten kalt erwischt. Maude Jarjue bekommt einen Abschluss im Strafraum an den Arm, Sasa Markovic verwandelt den fälligen Elfmeter.
Die Austria müsste durch Alexander Grünwald, der zwei Mal den Ball aus wenigen Metern nicht unterbringt (6., 25.), anschreiben, tut dies aber erst, als ihr auch ein Hands-Strafstoß zugesprochen wird. Florian Klein trifft sicher (41.).
Doch auch in Halbzeit zwei schlagen die Zyprioten zu, Serge Gakpe vollendet einen schwach verteidigten Konter zum 2:1-Endstand (49.).
Die Austria lässt über lange Strecken vieles vermissen, den Wienern werden aber auch zwei klare Elfmeter vorenthalten. In der Nachspielzeit fliegt auch noch Michael Madl wegen wiederholtem taktischen Foulspiels mit Gelb-Rot vom Feld.
Grünwald lässt zwei Sitzer liegen
Die Austria, die mit dem 1:3 beim Aufsteiger WSG Tirol und dem 0:3 zuletzt im Heimspiel gegen den LASK einen kapitalen Fehlstart in der Liga hingelegt hat, hätte eigentlich schon in der fünften Minute in Führung gehen müssen. Doch nach Pass von Bright Edomwonyi schoss Austria-Kapitän Alexander Grünwald zu zentral, wodurch Tormann Joel Mall per Fußabwehr das 1:0 verhindern konnte.
Auf der Gegenseite bekam dann Verteidiger Maudo Jarjue im Strafraum den Ball an den Arm (13.). Der italienische Schiedsrichter Massimiliano Irrati zeigte sofort auf den Punkt und dem Austria-Legionär aus Guinea-Bissau die Gelbe Karte. Markovic behielt die Nerven und verwandelte vor 8.165 Zuschauern den Elfer sicher.
Zehn Minuten später hatte Grünwald nach einer Flanke von Dominik Prokop die nächste tolle Chance, doch sein Volleykracher schlug neben der Stange ein (24.) - ebenso wie ein Schuss von Prokop selbst (33.). Nachdem Michael Madl nach einem Zweikampf mit Chambos Kyriakou wohl zurecht Elfer reklamiert hatte (35.), wurde dieser dann fünf Minuten später verhängt, nachdem Edomwonyi mit seinem Schuss den Arm von Diego Aguirre getroffen hatte. Klein bezwang Mall, der die Ecke erriet, hauchdünn mit einem haargenauen Flachschuss ins linke Eck.
Limassol in Hälfte zwei stärker
In der Pause keimte deshalb bereits Hoffnung, dass die Austria das Match drehen könnte. Doch diese wurde schnell erstickt, weil die Elf von Christian Ilzer wieder einmal defensive Unzulänglichkeiten offenbarte: Nach einem Ballverlust im Angriff waren die Gäste mit nur zwei Pässen im Austria-Strafraum - und Gakpe lupfte das Leder über den herauseilenden Schlussmann Ivan Lucic via Lattenunterkante ins Tor.
Dieser zweite Treffer zeigte sichtlich Wirkung, die Austria agierte danach praktisch planlos. Am Ende hatte sie sogar Glück, dass die Heimniederlage nicht noch höher ausfiel. So entschärfte Lucic einen Volleyschuss von Joao Pedro per Fußreflex-Abwehr (72.). Die Austria, die somit weiter auf den ersten Europacup-Heimsieg seit dem 2:1 am 18. August 2016 gegen Rosenborg Trondheim wartet, muss sich gewaltig steigern, um das Ruder in einer Woche noch herumzureißen.
Zudem muss sie um den Einsatz von Thomas Ebner bangen, der sich eine knappe Viertelstunde vor Schluss ohne Fremdeinwirkung eine Knöchelverletzung zuzog. Abwehrchef Michael Madl fehlt dagegen nach seiner Gelb-Roten Karte in der Nachspielzeit fix im Rückspiel. Die Austria-Fans quittierten den schwachen Auftritt ihrer Mannschaft mit einem Pfeifkonzert.