Eintracht Frankfurt muss den Traum vom Titel in der UEFA Europa League im Viertelfinale begraben.
Die Mannschaft von Dino Toppmöller verliert das Rückspiel gegen das kriselnde Tottenham Hotspur im eigenen Stadion mit 0:1. Das erste Duell vor einer Woche in London endete 1:1.
Elfmeter besiegelt SGE-Aus
In einer ereignisarmen ersten Hälfte hat die Eintracht etwas mehr vom Spiel, kommt aber nur selten zu Abschlüssen. Die Spurs, die ohne den verletzten Son, dafür mit Bayern-Leihgabe Tel beginnen, gehen schließlich dank der Mithilfe von SGE-Torhüter Santos in Führung.
Der Trapp-Ersatzmann kommt gegen Maddison zu spät und räumt diesen voll ab. Schiedsrichter Massa zeigt nach VAR-Check auf den Punkt, und Solanke (43.) verwandelt souverän.
In der zweiten Halbzeit drängt Frankfurt mehr und mehr auf den Ausgleich, es fehlt jedoch lange an zündenden Ideen und Durchschlagskraft in der Offensive. Erst in der Schlussphase wird der Bundesligist zwingender in seinen Aktionen.
Ex-Salzburger Rasmus Kristensen kommt einem Treffer in zwei Situationen (78./82.) am nächsten. Kurz darauf wird der zuletzt angeschlagene Kevin Danso eingewechselt und hilft dabei, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Lazio erzwingt Verlängerung in letzter Sekunde
Der Halbfinalgegner der Spurs heißt völlig überraschend Bodö/Glimt. Die Norweger zwingen Lazio Rom im Elfmeterschießen in die Knie.
Nach dem überraschenden 2:0 im Hinspiel gelingt den Römern im heimischen Stadio Olimpico eigentlich das Comeback, im finalen Showdown versagen jedoch bei mehreren Spielern die Nerven.
Lazio beginnt seine Aufholjagd mit einem sehenswerten Treffer in der ersten Halbzeit: Stürmer Castellanos leitet eine Hereingabe von Isaksen per "Ferserl" durch die Beine von Verteidiger Björtuft ins Netz weiter (20.).
Schon unmittelbar vor der Pause liegt ein zweiter Treffer in der Luft, doch Zaccagni (45+1) köpft nur an die Querlatte. In der zweiten Hälfte steht Bodös Torhüter Haikin vermehrt im Fokus und lässt die Gastgeber verzweifeln.
In der Nachspielzeit überschlagen sich dann die Ereignisse: Erst vergibt Helmersen aus vier Metern die Riesenchance auf die Entscheidung, im Gegenzug stochert der gerade eingewechselte Noslin (90+3) den Ball aus kürzester Distanz über die Linie und erzwingt so eine Verlängerung.
Entscheidung erst im Elfmeterschießen
In dieser macht Dia (100.) vermeintlich alles klar, doch Bodö zeigt tolle Moral, kämpft sich zurück und kommt dank Helmersen (109.) zum 3:3-Ausgleich im Gesamtscore.
Völlig entkräftet kann in den letzten Minuten keine Mannschaft nachlegen, kurz vor Schluss sieht Torschütze Helmersen nach hartem Einsteigen noch Gelb-Rot. Folgerichtig fällt die finale Entscheidung erst im Elfmeterschießen.
Dort hat Berg den Triumph am Fuß, nachdem Tchaouna und Noslin für Lazio vergeben, doch der letzte Schütze von Bodö schießt den Ball in die Wolken. Aber auch der fünfte Schütze der Laziali, Castellanos, scheitert an Haikin - der Torhüter hält den letzten Elfmeter und macht so die Sensation perfekt.
Somit steht zum ersten Mal ein norwegisches Team in einem europäischen Halbfinale.