Für die Wiener Austria ist das Kapitel Europacup 2019/20 bereits wieder beendet. Bei Apollon Limassol verlieren die "Veilchen" mit 1:3 und scheitern mit einem Gesamtscore von 2:5 in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation.
Eine im Vergleich zur Vorwoche auf sechs Positionen veränderte Veilchen-Elf bringt von Beginn an viel Druck und gutes Pressing mit und geht nach einem Freistoß-Trick durch Maudo Jarjue in Führung (18.). Dieser ist es auch, der einen fragwürdigen Elfmeter gegen Giannis Gianniotas "verschuldet", Serge Gakpe verwandelt sicher (45.+2).
Danach entgleitet den Violetten aber das Spiel: Zunächst trifft Johannes Handl unglücklich ins eigene Tor (55.), Giannis Gianniotas macht für effiziente Zyprer den Deckel drauf (67.).
Die Austria zog damit nach zehn gewonnenen K.o.-Duellen in der Quali zur Champions League und Europa League in Folge erstmals wieder den Kürzeren. Von den jüngsten fünf Saison-Pflichtspielen wurden vier verloren.
Mit einer Dreierkette
Während sich die Hausherren gegenüber dem Auftritt in Wien unverändert präsentierten, tauschte Ilzer seine Truppe gleich an sechs Positionen aus. In der 3-4-3-Formation agierte neben den zuletzt beim 5:1 in Mattersburg in Torlaune befindlichen Christoph Monschein und Dominik Fitz der wiedergenesene Maximilian Sax vorne. Handl ersetzte den verletzten Michael Madl in der Abwehr.
Beinahe hätten sich die Wiener über einen Traumstart freuen dürfen. Nach 75 Sekunden strich ein Grünwald-Volley nach Fitz-Corner knapp am Tor vorbei. Auch danach waren die Gäste gut im Spiel, attackierten früh und wurden für ihren hohen Aufwand auch belohnt. Bei einem Grünwald-Freistoß schlief die Apollon-Abwehr, und der unbedrängte Jarjue konnte im Strafraum einköpfeln.
Die Zyprer wurden erst nach knapp einer halben Stunde aktiver. Ein Abschluss von Gianniotas fiel zu ungenau aus (28.), ein Sardinero-Kopfball ging genau auf Ivan Lucic (29.). Gefährlicher war weiter die Austria, die allerdings die Konter nicht gut zu Ende spielte bzw. ihre Möglichkeiten ausließ. Ein Fitz-Schuss wurde gerade noch geblockt (32.), der letzte Pass von Fitz auf Monschein kam nicht an (34.).
Fragwürdiger Elfer
In der Defensive wirkten die Wiener uneingespielt, kurz vor dem Ende der ersten Hälfte kam auch Pech dazu. Der polnische Schiedsrichter Pawel Gil pfiff nach einem Zweikampf von Jarjue mit Gianniotas im Strafraum einen fragwürdigen Elfmeter. Der einzige Legionär in der Austria-Startelf hatte andererseits auch Glück, dass ihm die Ampelkarte bei der Aktion erspart blieb. Den Elfmeter verwandelte Gakpe souverän.
Nach Seitenwechsel setzte sich die Pechsträhne der Wiener fort. Diego Aguirre setzte sich auf der Seite durch, und seine Hereingabe lenkte Handl unglücklich ins eigene Tor. Ilzer versuchte mit der Hereinnahme von Bright Edomwonyi und James Jeggo (jeweils 63.) frische Impulse zu bringen, abgesehen von einem gefährlichen Grünwald-Freistoß (65.) war aber wenig in der Offensive zu sehen. Die Gastgeber waren demgegenüber hocheffizient. Bei einem kurz abgespielten Corner wurde Gianniotas nicht attackiert und konnte ins Eck einschießen. Der Ball war noch leicht abgefälscht.
Damit mussten die Wiener am Freitagvormittag mit hängenden Köpfen in den Flieger steigen, anders noch als vor zwei Jahren, wo man Apollons Stadtrivalen AEL Limassol nach einem hart erkämpften 2:1 auf der Insel ausgeschaltet hatte.