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"Ilses" bewusste Entscheidung für Hütter

Stefan Ilsanker fliegt mit den Adlern und blüht bei Neo-Verein neu auf.

Nach dem Schlusspfiff des Sechzehntelfinal-Hinspiels kam es zum Familientreffen.

In den Katakomben der Commerzbank-Arena standen sich Stefan Ilsanker und Papa Herbert gegenüber - auf der einen Seite der 4:1-Sieger mit Eintracht Frankfurt, auf der anderen der 1:4-Verlierer mit RB Salzburg.

"Ich freue mich natürlich, dass ich ihn sehe. Auf das Mitleid kann er heute verzichten", meinte Sohn Stefan. Es wurde diskutiert und wohl auch darüber geredet, wie Frankfurt den rot-weiß-roten Vertreter derart an die Wand spielen konnte.

Stefan Ilsanker erklärt die Gründe dafür: "Das war Einsatz, Wille, Herz und das über 90 Minuten. Was die Fans für eine unglaubliche Stimmung abgeliefert haben, haben wir auf dem Platz widergespiegelt und uns für die Eintracht zerrissen."

Das "uns" bezieht sich auf das neue Team des Defensivspielers. Denn erst vor drei Wochen wechselte der ÖFB-Teamspieler nach von RB Leipzig nach Frankfurt - und konnte dort sofort alle von sich begeistern.

Neuer Verein, aber keine Eingewöhnungszeit notwendig

Ilsanker kam - und spielte auf Anhieb. 45 Minuten gegen Düsseldorf, danach jeweils 90 Minuten gegen Augsburg, Dortmund und 86 gegen seinen Ex-Verein.

Der Defensiv-Allrounder ist bei der Eintracht angekommen. Auf Nachfrage von LAOLA1 nach dem Match erzählt Ilsanker, wie er bei seinem neuen Arbeitgeber angenommen wurde.

"Die Jungs haben mich unglaublich gut aufgenommen, auch das Umfeld, die Betreuer. Es ist überhaupt ein sehr positiver Verein. Ich freue mich, dass ich hier bin, habe Spaß an der Arbeit und freue mich auf die nächsten Aufgaben."

Ilsanker genießt einen guten Ruf. Bei Leipzig war die Zeit gekommen, nach viereinhalb Jahren das Weite zu suchen, da es am Schluss unter Trainer Julian Nagelsmann nur noch für unregelmäßige Einsätze reichte.

"Hütter hat ganz klare Vorstellungen, wo ich auch reinpasse"

Eine gut durchdachte Entscheidung, wohl auch im Hinblick auf die EURO 2020, wo Ilsanker mit mehr Spielpraxis wohl auch mehr Chancen auf Einsätze in Rot-Weiß-Rot bekommen könnte.

Dass er mit Adi Hütter auf einen alten Bekannten trifft, ist kein Zufall. Es war eine bewusste Entscheidung des Halleiners - er weiß, was sich der Trainer erwartet und umgekehrt weiß Hütter, was er bekommt.

"Klar, ich habe ja schon unter Adi trainiert und gespielt. Deshalb weiß ich, dass er ganz klare Vorstellungen hat, wo ich auch reinpasse. Das war natürlich ein wichtiger Punkt, warum ich hierhergegangen bin", beschreibt Ilsanker die Beweggründe für seinen Transfer.

Gegen Salzburg war deutlich zu erkennen, dass der Sohn eines Ex-Torwarts bei Frankfurt neu aufblüht. Bisher kam er im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, diesmal wurde er aber in der Viererkette gebraucht - und er löste die Rolle mit Bravour.

"Haben uns in jeden Zweikampf reingeworfen, als wäre es der letzte"

Ilsanker sprintete, glänzte mit starkem Zweikampfspiel und steckte auch seine Nebenleute an, die allesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung möglich machten.

"Wir haben uns in jeden Zweikampf reingeworfen, als wäre es der letzte. Dementsprechen dhat Salzburg nicht so viel entgegenhalten können. Sie waren ein bisschen beeindruckt von der Atmosphäre, unserer Aggressivität und dem schnellen Spiel nach vorne. Es hat sie überrascht, dass wir so überfallsartig gekommen sind", ist der Neuzugang überzeugt.

Trotzdem sind erst 90 Minuten gespielt, in der ausverkauften Bullen-Arena in Salzburg geht es um den Aufstieg ins Achtelfinale. Eine weitere Top-Leistung wird Frankfurt benötigen, um Salzburg wieder die eigenen Stärken zu nehmen.

Doch Ilsanker warnt: "Ich weiß natürlich, dass Salzburg daheim unglaublich stark und schwer zu bespielen ist. Sie werden versuchen, ein anderes Gesicht zu zeigen. Aber wir werden wieder genau so wie diesmal dagegenhalten und alles dafür tun, dass wir aufsteigen."

In jenem Stadion, wo er sich einst für höhere, internationale Aufgaben aufdrängte, aufgrund seiner professionellen Einstellung. Dass das klare Hinspiel-Ergebnis gefährlich sein könnte in puncto Fokussierung, schließt Ilsanker aus: "Ich finde es überhaupt nicht kompliziert. Wir werden alles geben. Lieber ein 4:1, als ein 1:1."

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