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Kuss-Gate: Erste Krisensitzung im spanischen Verband

Die Spanier beraten nun, wie man aus der verzwickten Lage herauskommen könnte. Rubiales will trotz aller Kritik weiter im Präsidenten-Amt bleiben.

Kuss-Gate: Erste Krisensitzung im spanischen Verband Foto: © getty

Wegen der Kuss-Affäre um Verbandsboss Luis Rubiales bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien hat der Verband RFEF in Madrid die Regionalverbände zu einer Dringlichkeitssitzung am Montag eingeladen.

Man werde ab 16.00 Uhr in Madrid die Situation analysieren, heißt es in der Einladung des RFEF, die spanische Fachmedien am Sonntag veröffentlichten.

Die Sitzung sei auf Initiative von Interimspräsident Pedro Rocha anberaumt worden. Er gilt als enger Vertrauter von Rubiales. Laut Medien geht es nicht um grundlegende Entscheidungen, sondern um das Tagesgeschäft in der Übergangsphase.

Die FIFA hatte Rubiales am Samstag für alle fußballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorläufig des Amtes enthoben. Die Suspendierung gilt zunächst für 90 Tage, abhängig vom Disziplinarverfahren, das der Weltverband am Donnerstag eingeleitet hatte.

Rubiales hatte am vorigen Sonntag die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im Finale gegen England in Sydney auf den Mund geküsst - und damit eine Welle der Kritik und der Empörung ausgelöst.

Rubiales trotz Kritik weiter im Amt 

Den von vielen im In- und Ausland geforderten Rücktritt schloss der 46-Jährige am Freitag auf einer außerordentlichen Generalversammlung des RFEF jedoch aus. Daraufhin erstattete die oberste Sportbehörde Spaniens (CSD) beim nationalen Sportgerichtshof Tad Anzeige gegen Rubiales.

Indes reißt die Welle der Kritik an Rubiales nicht ab. "Ich bedauere zutiefst, dass der Sieg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres bisherigen Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beschädigt wurde", hieß es in einer Erklärung von Spaniens Frauen-Teamchef Jorge Vildas.

"Das ist zweifellos inakzeptabel und entspricht in keiner Weise den Prinzipien und Werten, die ich in meinem Leben, im Sport im Allgemeinen und im Fußball im Besonderen vertrete." Er verurteile "jede Macho-Haltung", die nicht zu einer fortschrittlichen Gesellschaft gehöre.

Teamchef de la Fuente mit klarer Haltung 

Männer-Nationaltrainer Luis de la Fuente schrieb an die Nachrichtenagentur Europa Press: "Ich verurteile vorbehaltlos das falsche und unangebrachte Verhalten des Präsidenten des RFEF."

Der 62-Jährige war kritisiert worden, weil er auf einer außerordentlichen Generalversammlung des Verbandes anlässlich der Affäre am Freitag Rubiales nach dessen Verteidigungsrede Beifall gespendet hatte.

Vor dem Spiel gegen UD Almería äußerten die Profis von Erstligist FC Cádiz ihre Solidarität mit Hermoso. Sie liefen mit einem Banner mit der Aufschrift "Wir sind alle Jenni" aufs Feld.

Ähnliche Aktionen von Fans und Spielern gab es am Wochenende auch auf anderen Plätzen in Spanien.

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