Die Auslosung zur FIFA WM 2018 in Russland ist erfolgt. Titelverteidiger Deutschland bekommt mit Mexiko, das man vom Confederations Cup kennt, Schweden und Südkorea zumindest keine "No Names" zugelost.
"Erschrocken bin ich sicherlich nicht. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein. Das sind sportlich aber sehr interessante Gegner", zeigt sich DFB-Teamchef Joachim Löw gegenüber dem Los nüchtern eingestellt.
Manager Oliver Bierhoff scheint zufrieden: "Auf dem Papier bin ich nicht unglücklich, wir sind England und Spanien aus dem Weg gegangen. Mexiko ist ein starker Gegner, Schweden hat die Italiener rausgeschlagen, aber so selbstbewusst muss man sein, dass man sich da durchsetzt."
Keine Freude bei Deutschlands Gegnern
Bei den Gruppengegnern herrscht naturgemäßer Respekt vor den Deutschen. "Ich wäre Deutschland gerne aus dem Weg gegangen. Wir haben schon große Mannschaften geschlagen und glauben daran, dass uns das wieder gelingen wird", meint HSV-Legionär Albin Ekdal.
Teamchef Janne Andersson setzt auf den Faktor Rückenwind: "Nach den Playoffs gegen Italien spüre ich großes Selbstvertrauen in unserer Mannschaft".
Shin Tae-Yong, Trainer Südkoreas, ist nicht erfreut: "Deutschland ist eine große Mannschaft, ein sehr schwierige Gegner. Ich bin momentan nicht sehr zuversichtlich für das Spiel. Zum Glück spielen wir gegen sie erst am Schluss."
Serbien und die Schweiz schielen aufeinander
Wer auch immer sich in Gruppe F durchsetzt: Im Achtelfinale könnte bereits ein Hochkaräter warten.
Denn in Gruppe E scheinen die Rollen klar verteilt: Brasilien ist Favorit, Costa Rica Außenseiter. Die Schweiz und Serbien haben am Papier die besten Karten auf den zweiten Achtelfinal-Platz. Das wissen auch die Betreuer.
"Brasilien ist nicht der einzige Gegner in der Gruppe, die anderen sind auch gefährlich. Costa Rica ist ein unangenehmer Gegner. Serbien hatte immer gute Individualisten. Diesmal haben sie es geschafft, eine gute Einheit zu formen", sagt Eidgenossen-Coach Vladimir Petkovic.
VIDEO - Chapecoense, ein Jahr danach:
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Sein serbischer Kollege Mladen Krstajic streicht das direkte Duell sogar hervor: "Das Match gegen die Schweiz wird für uns das Schlüsselspiel in der Gruppe sein."
Kräftemessen der Geheimtipps
England trifft auf Panama und Tunesien, allerdings auch auf Geheimtipp Belgien. Auf der Insel hat man gelernt, keine großen Töne mehr zu spucken. "Wir waren schon immer gut darin, Teams abzuschreiben und dann von ihnen geschlagen zu werden", gibt sich Coach Gareth Southgate selbstironisch.
Bei den Belgiern freut man sich hingegen auf ein besonderes Duell, spielen doch viele Stars in der Premier League. "Ich habe 21 Jahre in England gelebt, deswegen ist es für mich etwas Besonderes. Wir sind in einer schwierigen Gruppe und müssen viel reisen. Einige unserer Spieler sind Stammkräfte in der Premier League und lieben es, für ihr Land zu spielen. Es wird eine tolle Partie", herrscht bei Belgien-Trainer Roberto Martinez die Vorfreude.
Die Statistik spricht für die Three Lions: In den jüngsten elf Begegnungen gab es keine Niederlage, die einzige in 23 Spielen datiert bereits aus 1936.
Tschertschessow kennt die Gegner nicht
Ziemlich gut über die Sachlage Bescheid weiß Spaniens Teamchef Julen Lopetegui: "Es ist eine sehr schwierige Gruppe. Portugal hat als Europameister eine enorm starke Mannschaft. Marokko hat die Elfenbeinküste in der Qualifikation eliminiert und der Iran ist in der gesamten Qualifikation ungeschlagen geblieben."
Das Duell gegen Portugal findet bereits am 15. Juni, dem zweiten Tag der Endrunde, statt und markiert damit das erste Highlight. Bei der WM 2010 (1:0 im Achtelfinale) und der EM 2012 (4:2 nach Elferschießen im Halbfinale) hatten die Spanier, jeweils am Weg zum Titel, das bessere Ende für sich.
Womit er mehr Vorbereitung beweist als Stanislav Tschertschessow, der über Russlands Kontrahenten Saudi-Arabien, Uruguay und Ägypten offen zugibt: "Ich kenne keine dieser Mannschaften. Wir haben nie gegen sie gespielt."