Die Würfel sind gefallen. Die USA, Kanada und Mexiko werden die Fußball-Weltmeisterschaften 2026 austragen, das gibt die FIFA bekannt. Erstmals richten drei Nationen gemeinsam eine WM aus.
Das Trio setzt sich bei der Wahl durch den FIFA-Kongress am Mittwoch in Moskau mit 134:65 Stimmen gegen Marokko durch und erhält den Zuschlag für die erste WM mit 48 Teilnehmern.
Nach 1994 ist es die zweite FIFA WM, die in den USA stattfindet.
Fußball-WM in vielen #NFL-Stadien #WorldCup2026 #United2026 ???????????????????????? pic.twitter.com/ugQ5ll7Zr7
— Bernhard Kastler (@Bern_Kast) 13. Juni 2018
ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner äußert sich zum Stimmverhalten des ÖFB: "Die WM wurde erstmals durch den Kongress vergeben. In persönlichen Gesprächen mit den Bewerbern habe ich mich davon überzeugen können, dass beide Kandidaten geeignet gewesen wären, dieses Großereignis zu veranstalten. Im von der FIFA durchgeführten Evaluierungsprozess wurden viele Faktoren - nicht nur die monetären - bewertet. Aus dieser Bewertung ist die gemeinsame Kandidatur von Kanada, Mexiko und den USA als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Daher hat der Österreichische Fußball-Bund seine Stimme der "United Bid" gegeben. Wir freuen uns jetzt auf die erste WM mit 48 Teilnehmern.“
Nach den Skandalen um die Vergabe der WM 2018 an Russland und 2022 an Katar stimmte nicht mehr die FIFA-Exekutive, sondern die Versammlung aller Mitgliedsverbände über den WM-Ausrichter ab. Das Amerika-Trio konnte bei den Delegierten vor allem mit finanziellen Versprechungen punkten.
Außerdem sind für die WM, die erstmals in drei Ländern stattfinden wird, bereits alle Stadion vorhanden. In dem nordafrikanischen Königreich hätten neun Arenen komplett neu errichtet werden müssen. Deshalb hatte Marokko in einem FIFA-Prüfbericht die deutlich schlechteren Noten erhalten.
Für Unsicherheit bei den Veranstaltern hatte einzig Donald Trump gesorgt. Der US-Präsident mischte sich auch mit einer offenen Drohung in den Wahlkampf ein: Die USA könnten einem anderen Land die Unterstützung bei den Vereinten Nationen entziehen, wenn dieses für Marokko stimmt, verlautbarte er via Twitter.
Bei der WM in acht Jahren stehen durch die erhöhte Teilnehmerzahl nun 80 statt derzeit 64 Spiele auf dem Programm. Die 48 Teams werden in 16 Gruppen eingeteilt, insgesamt 32 Mannschaften erreichen die erste K.o.-Runde. Das Finale soll im MetLife Stadium von New Jersey stattfinden, wo die American-Football-Teams New York Giants and New York Jets ihre NFL-Heimspiele austragen.
US-Verbandschef Carlos Cordiero durfte sich über das "Privileg", die WM zu veranstalten, freuen. "Der Fußball ist heute der einzige Sieger", betonte er. Als Sieger konnte sich auch FIFA-Präsident Gianni Infantino fühlen. Der Schweizer war zwar offiziell neutral, hatte seine Sympathien für die Amerika-Bewerbung aber durchaus durchblicken lassen.