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Frankreichs Elan gegen Uruguays Abwehrstärke

Die "Equipe tricolore" ist vor Uruguay gewarnt. Trotzdem ist das Ziel klar:

Frankreichs Elan gegen Uruguays Abwehrstärke Foto: © GEPA

20 Jahre nach dem umjubelten Titel bei der Heim-WM plant Frankreichs Nationalmannschaft wieder Großes.

Das Team von Coach Didier Deschamps trifft am Freitag um 16:00 Uhr (LIVE im LAOLA1-Ticker) im ersten Viertelfinale der FIFA Fußball-WM in Russland auf Uruguay.

Frankreich will die Südamerikaner, die bislang vor allem mit ihrer Abwehrstärke (ein Gegentreffer im gesamten Turnier) bestochen haben, dabei keinesfalls unterschätzen. Mit Tempofußball soll jedoch der erste Halbfinal-Einzug seit 2006 fixiert werden.

Uruguay bangt um Stürmerstar

Kylian Mbappe soll aufseiten der "Equipe tricolore" wieder zum Matchwinner avancieren. Der Jungstar erledigte die Aufgabe Argentinien im Achtelfinale fast im Alleingang. Aufseiten der Uruguayer wird ein Clubkollege von Mbappe bei Paris Saint-Germain indes aller Voraussicht nach auf der Bank Platz nehmen.

Torjäger Edinson Cavani droht aufgrund einer Wadenblessur nicht rechtzeitig fit zu werden. Der 31-Jährige konnte am Donnerstag nur individuell mit Ball trainieren, Läufe oder Sprints waren bei ihm nicht zu beobachten.

Luis Suarez wird im gefürchteten Angriff des zweifachen Weltmeisters aus der 3,5 Millionen Einwohner zählenden Nation am Rio de la Plata auf seinen kongenialen Partner verzichten müssen.

Cavani könnte vielleicht als Joker zum Einsatz kommen, mutmaßten Medien. Im französischen Lager wusste man, dass der Ausfall des PSG-Stars kein Nachteil wäre. "Uruguay ist ohne Cavani nicht dasselbe. Man kann einen der besten Angreifer der Welt nicht einfach ersetzen", sagte Mittelfeldmann Blaise Matuidi. Der Juventus-Profi fehlt am Freitag gesperrt.

Suarez: "Hängen nicht von einem Spieler ab"

Gehofft wurde bei Uruguay jedenfalls bis zuletzt. Suarez, der wohl mit Cristhian Stuani vom spanischen Erstligisten Girona stürmen wird, stellte sich schon auf die Herausforderung ein.

"Wir hängen nicht von einem Spieler ab, sondern von der kollektiven Arbeit auf dem Platz", sagte der zweifache Turniertorschütze. Suarez hält derzeit in Summe bei sieben WM-Toren. Damit fehlt dem Barcelona-Stürmer nur noch eines, um mit Uruguays Legende Oscar Miguez gleichzuziehen, der 1950 mit der "Celeste" den WM-Pokal gewann.


VIDEO: Auf solche Mbappe-Momente hoffen die Franzosen

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Dirigiert von Diego Godin hat Uruguays Abwehr in Russland bisher nur ein Gegentor kassiert. Beim 2:1 im Achtelfinale gegen Portugal traf Pepe aus einer Standardsituation. Aus dem Spiel heraus hat es noch keine Mannschaft geschafft, Fernando Muslera im Tor zu bezwingen.

Frankreich sieht sich für diese Herausforderung bereit. Der beim unterhaltsamen 4:3 gegen Argentinien doppelt erfolgreiche Mbappe soll erneut Tempo einbringen, Antoine Griezmann im Spiel gegen seine Atletico-Madrid-Clubkollegen Godin und Jose Gimenez keine Gnade zeigen.

Anzeichen für taktisch geprägtes Spiel

Geht es nach Suarez, wird sich Griezmann jedoch die Zähne ausbeißen. "Jeder weiß, dass er ein guter Spieler ist. Aber wir haben eine gute Abwehr, die ihn kontrollieren wird. Nicht nur ihn, sondern die gesamte französische Mannschaft", kündigte er vollmundig an.

Es deutet viel auf ein taktisch geprägtes Spiel hin. Viele Tore gab es bei Aufeinandertreffen der beiden Ex-Weltmeister zuletzt ohnehin nicht. In den vergangenen fünf Begegnungen fiel gerade einmal ein Tor.

Drehte sich bei Uruguay fast alles um den Einsatz von Cavani, war bei Frankreich die Personallage entspannter. Lediglich durch die Sperre von Matuidi herrschte Rätselraten, wen Teamchef Didier Deschamps an dessen Stelle aufbieten wird. Corentin Tolisso, Thomas Lemar oder Nabil Fekir stehen zur Verfügung. Deschamps könnte sein 4-2-3-1-System umstellen und mit Mbappe, Griezmann und Olivier Giroud einen Dreier-Sturm aufbieten.

Suarez und Co. kennen Halbfinal-Feeling

Für den 49-Jährigen geht es darum, mit "Les Bleus" erstmals seit der Final-Niederlage 2006 gegen Italien wieder ins Halbfinale einer WM vorzustoßen. Vor vier Jahren in Brasilien kam das Aus im Viertelfinale gegen den späteren Champion Deutschland.

Es war die bisher einzige Niederlage, die Deschamps in 15 Einsätzen als Spieler oder Trainer im Rahmen von Weltmeisterschaften kassiert hat.

Sein 71-jähriges Gegenüber Oscar Tabarez war drei Jahre alt, als Uruguay im Maracana-Stadion von Rio den zweiten WM-Titel seiner Verbandsgeschichte einfuhr. Die Himmelblauen sehen sich nun erfahren genug, dieses Ziel wieder in Angriff zu nehmen.

Suarez, Cavani, Godin, Muslera, Martin Caceres und Maxi Pereira waren schon vor acht Jahren dabei, als es die Mannschaft bis ins Halbfinale schaffte. Der seit 2006 als Nationalcoach arbeitende Tabarez hat Uruguay wieder zu einer fixen Größe im Weltfußball geformt.


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