Spanien darf sich bei der Fußball-WM in Gruppe B trotz eines 2:2 gegen Marokko über den Gruppensieg freuen.
Der Außenseiter beginnt engagiert und geht nach einem Ramos-Iniesta-Missverständnis durch Boutaib (14.) in Führung. Isco (19.) gleicht schnell aus kurzer Distanz aus, danach übernimmt Spanien doch das Kommando.
Nach einem Amrabat-Lattenhammer (55.) jubelt Marokko noch einmal, En Nesyri (82.) köpft nach einem Eckball ein. Aspas (90.+1) sorgt mit der Ferse aber für den Ausgleich.
Spanien trifft im Achtelfinale auf Russland, Portugal bekommt es mit Uruguay zu tun.
Die Spanier haben vor der Pause wie erwartet deutlich mehr vom Spiel, aber Probleme, sich gefährliche Aktionen zu erarbeiten. Hinzu kommen grobe Mängel in der Abwehr, die auch prompt zu einem Fehlstart führen.
Nach einem Missverständnis zwischen Andres Iniesta und Sergio Ramos im Bereich der Mittellinie kann Boutaib alleine aufs Tor ziehen und vollendet durch die Beine von David de Gea zum völlig überraschenden Führungstreffer des Außenseiters. Die Antwort der Iberer lässt aber nur wenige Minuten auf sich warten. Iniesta tankt sich durch und sein Ideal-Zuspiel donnert Isco aus sechs Metern unter die Latte.
Sonst verteidigt Marokko geschickt und kommt gar der neuerlichen Führung sehr nahe. Spaniens Abwehr schläft bei einem Einwurf, Boutaib kann wieder mit dem Ball aufs Tor laufen, findet diesmal aber in De Gea seinen Meister (25.). Auf der anderen Seite setzt Sergio Busquets einen Kopfball aus bester Position deutlich drüber (37.) und bringt Diego Costa eine Iniesta-Hereingabe nicht im Tor unter (45.+2). Costa bleibt diesmal insgesamt völlig farblos.
Nach Seitenwechsel ändert sich wenig am Spielgeschehen. Spanien hat wieder mehr Ballbesitz, Marokko kämpft aber verbissen und setzt auch in der Offensive die ersten Akzente. Bei einem herrlichen Weitschuss von Noureddine Amrabat rettet das Lattenkreuz für die Spanier (55.). De Gea wäre machtlos gewesen.
Sonst drückt der Favorit auf das 2:1. Bei einem Isco-Kopfball kann Ghanem Saiss in höchster Not vor der Linie klären (62.), bei einem Pique-Kopfball fehlt nicht viel (63.).
Sonst fehlen größtenteils die zündenden Ideen oder der letzte Pass. Die Marokkaner präsentieren sich ohne Druck stark und belohnen sich mit dem 2:1. Nach einem Eckball steigt En Nesyri am Höchsten, behält gegen Ramos die Oberhand und köpfelt wuchtig ins Eck ein.
Die Spanier verhindern eine völlige Blamage gerade noch. Ein Ferserl-Tor von Aspas nach Carvajal-Flanke sichert dem Favoriten gerade noch einen Punktgewinn. Der Treffer wird erst nach Videostudium gegeben, der usbekische Schiedsrichter Irmatov hat zuvor eine vermeintliche Abseitsstellung gesehen.
Spanien ist damit schon 23 Partien ungeschlagen, um eine Fortsetzung dieser Serie geht es am Sonntag (16:00 Uhr) in Moskau gegen Russland. Marokko kann nach zuvor knappen Niederlagen gegen den Iran und Portugal erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.