Während Österreich in der November-Länderspielpause einen freundschaftlichen Test gegen Uruguay (14.11., 20:45 Uhr) bestreitet, geht es für zwölf Nationen bei den Playoffs um sechs der letzten neun Tickets für die WM 2018 in Russland.
Neben den europäischen Ausscheidungs-Spielen, die einige brisante Kracher versprechen, stehen auch zwei exotische Duelle auf dem Programm.
LAOLA1 wirft einen Blick auf die anstehenden Entscheidungsspiele in der WM-Quali für die Endrunde 2018 (14. Juni bis 15. Juli):
Nordirland vs. Schweiz - 9.11. bzw. 12.11.
Die Schweiz hätte es bei der Auslosung schlimmer erwischen können - etwa mit Schweden oder Irland.
In der Qualifikations-Gruppe mussten die Schweizer trotz der neun Siege aufgrund des Torverhältnisses die Tabellenspitze den Portugiesen überlassen. Österreichs westliche Nachbarn haben aber auf jeden Fall die technischen Fähigkeiten das britische Defensiv-Bollwerk zu knacken.
Die Nordiren konnten sich hinter dem Weltmeister aus Deutschland auf Platz zwei, unter anderem gegen Tschechien und Norwegen, durchsetzen. Dennoch lässt die Qualität auf manchen Positionen zu wünschen übrig, weshalb die erste WM-Teilnahme seit 1986 nur schwer vorstellbar ist.
LAOLA1-Tipp:
Die Schweiz wird sich in diesem Duell durchsetzen.
Die Überlegenheit der Eidgenossen am Papier ist deutlich. Während der Kader der Schweizer aus Legionären aus allen fünf europäischen Topligen besteht, spielen bei Nordirland gerade einmal vier Kicker in der englischen Premier League. Der Rest des Kaders setzt sich aus Legionären der schottischen Premiership und Englands Unterhaus-Ligen zusammen.
Dennoch muss man in der Schweiz vorsichtig sein. Nordirland ist für seine Kampfkraft berühmt und kann gerade in der Defensive auch absoluten Top-Teams den Zahn ziehen. In den letzten vier Jahren verloren die Briten außerdem nur ein einziges Heimspiel - und das gegen Weltmeister Deutschland.
Kroatien vs. Griechenland - 9.11. bzw. 12.11.
Für Kroatien ist es wohl mehr als ärgerlich, dass das Team überhaupt im Playoff antreten muss.
Nach fünf Runden waren die Kroaten in der Hammer-Gruppe I souveräner Tabellenführer. Zwei Auswärts-Niederlagen in Island und der Türkei später heißt es jetzt im Playoff gegen Griechenland zittern.
Die Griechen setzten sich in ihrer Qualifikation immerhin gegen Bosnien-Herzegowina durch und konnten auch Gruppen-Sieger Belgien gehörige Probleme bereiten. Für die Hellenen wäre es bereits die dritte WM-Teilnahme in Folge.
Beide Partien dieses Duells werden aufgrund von Sicherheitsbedenken ohne Auswärtsfans ausgetragen.
LAOLA1-Tipp:
Die Favoriten aus Kroatien sollten sich ihrer Setzung entsprechend in diesem Aufeinandertreffen durchsetzen.
Der kroatische Kader besteht aus Akteuren, die bei Weltklasse-Vereinen wie Juventus Turin, Real Madrid oder FC Liverpool wichtige Rollen spielen.
In Griechenland baut man auch sehr auf Akteure aus der heimischen Super League, die in etwa mit der österreichischen Bundesliga auf eine Stufe zu stellen ist - zumindest wenn es um die Fünfjahres-Wertung geht. Aber auch einige Kicker aus der deutschen Bundesliga sind vertreten.
Das Herzstück der Griechen bildet dabei die Innenverteidigung, wo mit Konstantinos Manolas vom AS Rom und Sokratis Papastathopoulos vom BVB zwei absolute Top-Leute am Werk sind.
Diese WM-Starter stehen schon fest:
Schweden vs. Italien 10.11. bzw. 13.11.
Glück hatten die Schweden in der WM-Quali-Auslosung wirklich keines.
Zuerst wurde die Nordmänner in die schwierige Gruppe A mit den Niederlanden und Frankreich gezogen, in der man sich nach guten Leistungen auf Platz zwei setzen konnte. Nun zauberte die Losfee den Skandinaviern den vierfachen Weltmeister aus Italien herbei. Wie schon beim Playoff vor vier Jahren gegen Portugal eine fast unüberwindbare Hürde.
Aber auch die Italiener hätten sich wohl ein leichteres Los gewünscht. Die "Squadra Azzura" musste sich mit Spanien bereits in der Gruppenphase einem absoluten Top-Team geschlagen geben.
LAOLA1-Tipp:
Die Italiener sind im Playoff-Kracher Favorit, sie sollten aufgrund der höheren Qualitätsdichte im Kader dieser Rolle auch gerecht werden.
Der Weltmeister 2006 musste zuletzt zwei Mal das Vorrunden-Aus verkraften, für Russland 2018 soll nun endlich Besserung her - dazu muss man aber zunächst die Schweden schlagen. Gelingen soll das mit einer routinierten Mannschaft, die zum Großteil aus Akteuren der wiedererstarkten Serie A besteht.
Die Schweden setzten zuletzt auf ein System, das weniger auf einen Spieler ausgerichtet ist, wie es noch in der Ära von Zlatan Ibrahimovic praktiziert wurde.
Der Erfolg gibt Trainer Janne Anderson recht, immerhin konnte man die Holländer auf Rang drei der Gruppe A verdrängen und sogar Frankreich einmal bezwingen. Mittlerweile kommen die Skandinavier mehr über das Kollektiv, nur wenige Stars wie Leipzigs Spielmacher Emil Forsberg und ManUnited-Verteidiger Victor Lindelöf stechen heraus.
Dänemark vs. Irland 11.11. bzw. 14.11.
Das wohl ausgeglichenste Duell der europäischen Entscheidungs-Runde. Der wohl schwächste Gesetzte Dänemark trifft hier auf den am stärksten einzuschätzenden Ungesetzten Irland.
In einer nicht allzu schwierigen Gruppe E, unter anderem mit Polen, Montenegro und Rumänien, setzte sich Dänemark mit einem deutlichen Rückstand von fünf Punkten auf Polen auf Rang zwei und sicherte sich so den Playoff-Platz.
Deutlich unangenehmer war da schon die Aufgabe der Iren. In der komplett ausgeglichenen Österreich-Gruppe wussten die "Boys in Green" immer wieder mit ihrem unbändigen Willen zu überzeugen. Für den zweiten Platz fightete das von Martin O´Neill trainierte Team hart. Auf Gruppen-Sieger Serbien fehlten am Ende gar nur zwei Zähler.
LAOLA1-Tipp:
Das WM-Ticket werden sich die Iren mit ihrer enormen Kampfkraft sichern.
Dänemark hat sicher den stärkeren Kader als die Briten. Die Skandinavier sind auf fast jeder Positon mit einem Stammspieler aus einer Top-Liga besetzt. Mit Christian Eriksen hat man einen absoluten Star-Kicker, der sowohl im Klub als auch bei der Nationalmannschaft regelmäßig Weltklasse-Leistungen zeigt. Zwölf Scorerpunkte in zehn Gruppenspielen lautet die irre Statistik des offensiven Mittelfeldakteurs.
So ein Spieler fehlt Irland. Zwar stehen einige Premier-League-Legionäre im Aufgebot, die bei ihren Vereinen eine wichtige Rolle spielen, das Prädikat "Weltklasse" verdient aber keiner von ihnen. Warum die Iren dennoch gute Chancen besitzen, erstmals seit 2002 wieder zu einer Weltmeisterschaft zu fahren, haben sie in jüngerer Vergangenheit des Öfteren gezeigt. Mit ihrem kompakten Auftreten und ihrem hohen körperlichen Einsatz haben die "Boys in Green" zuletzt oft Mannschaften mit deutlich höheren technischen Fähigkeiten in die Knie gezwungen.
Honduras vs. Australien 10.11. bzw. 15.11.
Der Viertplazierte aus der CONCACAF-Zone (Honduras) trifft auf den Drittplatzierten aus der Qualifikation der Asien-Zone (Australien).
Dass diese Mannschaften den vierten, beziehungsweise dritten Platz in ihrer jeweiligen Zone einnahmen, darf durchaus als Überraschung angesehen werden.
Für die Honduraner deshalb, da sie in der zweiten Phase der Qualifikation unter anderem die USA hinter sich lassen konnten. Damit war nicht zu rechnen.
Bei Australien fällt die Überraschung eher negativ aus. In Asien-Gruppe B belegten die "Aussies" hinter Japan und Saudi Arabien nur den dritten Rang. Erst mit einem knappen Erfolg nach Verlängerung in der Zwischenrunde gegen Syrien, konnte sich Australien für das Playoff qualifizieren.
LAOLA1-Tipp:
Australien wird zum vierten Mal in Folge an einer Weltmeisterschaft teilnehmen.
Die Australier haben gewohnt viele Legionäre rund um den Globus verteilt. Die internationale Erfahrung wird den Unterschied ausmachen. Auch Sturms James Jeggo ist wieder nominiert.
Der honduranische Kader setzt sich, neben einer Überzahl von Kickern aus der eigenen Liga, auch aus einigen MLS-Legionären zusammen. Die dritte Teilnahme an einer internationalen Endrunde in Serie ist mit dieser Konstellation eher unwahrscheinlich.
Neuseeland vs. Peru 11.11. bzw. 16.11.
Der Sieger der Ozeanien-Vorausscheidungs fordert den Fünften der Südamerika-Qualifikation.
Nach Australiens Abwanderung in die Asien-Zone haben die Neuseeländer den ozeanischen Playoff-Platz zuletzt abonniert. Nach der erfolgreichen Qualifikation 2010, wo man in Südafrika als einziges Team des ganzen Turniers ohne Niederlage blieb, und dem Scheitern an Playoff-Gegner Mexiko 2014 wollen die "All Whites" gegen die Peruaner die dritte WM-Teilnahme in ihrer Geschichte fixieren.
Für Peru gilt der fünfte Platz in der südamerikanischen Zone, unter anderem vor Chile, als Riesenerfolg. In den letzten drei Qualifikationsphasen wurden die "Blanquirroja" einmal Vorletzter, einmal Letzter und einmal Siebter und waren damit weit von einer WM-Teilnahme entfernt. Jetzt trennt sie nur mehr Neusseland von der ersten Endrunde seit 1982.
LAOLA1-Tipp:
Neuseeland wird sich das Ticket für Russland sichern.
Der neuseeländische Kader ist ähnlich aufgebaut wie jener der Australier. Die Spieler der "Kiwis" sind in vielen verschiedenen Ligen verstreut. Den großen Vorteil für die Neuseeländer machen die herausragenden Einzelspieler wie Burnleys Chris Wood oder Arnautovic' West-Ham-Kollege Winston Weid aus der englischen Premier League aus.
Bei Peru ist die Legionärs-Dichte nicht ganz so hoch. Der Star der Mannschaft, Paolo Guerrero, fehlt dem Team im Playoff. Der ehemalige Bayern-Stürmer wurde nach Doping-Verdacht von der FIFA vorläufig für 30 Tage gesperrt.