Belgien beschließt die Gruppenphase mit einem 1:0-Sieg über England. Die "Roten Teuel" holen sich damit den Sieg der Gruppe G.
Das Spiel hat über weite Strecken Testspiel-Charakter, der letzte Einsatz fehlt auf beiden Seiten, beide Mannschaften standen schon vor dem letzten Spiel im Achtelfinale.
Den einzigen Treffer des Spiels erzielt der ehemalige England-Legionär Adnan Januzaj, der Pickford mit einem sehenswerten Schuss keine Chance lässt (51.).
Belgien trifft als Gruppenerster im Achtelfinale auf Japan. England muss sich mit Kolumbien messen.
Überschaubare Spannung
Beide Trainer nützten das Duell in Kaliningrad, um bisherigen Reservisten Spielpraxis zu geben. Southgate beließ mit John Stones nur einen Feldspieler unter den vermeintlichen Stammspielern neben Tormann Jordan Pickford in der Startelf.
Belgiens Coach Roberto Martinez drehte ebenfalls am Rotations-Karussell: Im Vergleich zur Startelf beim 5:2-Erfolg gegen Tunesien vor fünf Tagen blieben nur Tormann Thibaut Courtois und Innenverteidiger Dedryck Boyata übrig.
Belgien begann gefährlicher. Youri Tielemans prüfte den nicht immer sattelfesten Pickford (6.), zudem wurde bei einem Gestocher vor Englands Goalie der Ball gerade noch von der Linie gekratzt (10.). Abschlüsse von Michy Batshuayi und Marouane Fellaini waren erste kleine Highlights. Sie wurden von Englands Hintermannschaft geblockt.
Es entwickelte sich ein wenig mitreißendes Spiel mit phasenweisem Freundschaftsspiel-Charakter. Umso überraschender, dass die belgischen Fans nach 24 Minuten die Welle im Stadion starteten. Möglicherweise, weil ihre Mannschaft zwischenzeitlich die Führung in der Gelb-Wertung auf 5:2 ausbaute.
Verdienter Sieg
Die graue Theorie wurde nach dem Wechsel Makulatur. Denn Belgiens Kicker scheinen, anders als ihre Fans, keine Scheu vor Brasiliens Edeltechnikern zu haben. Januzaj bezwang Pickford mit einem brillanten Schlenzer (51.). England investierte fortan mehr. Marcus Rashford schob den Ball alleine vor Courtois am Tor vorbei (66.).
Das Niveau blieb auch in der Folge überschaubar. Die "Roten Teufel" präsentierten sich insgesamt aber ballsicherer und spielerisch gefestigter. Nennenswert: Belgiens lang verletzter Abwehrchef Vincent Kompany gab in der 74. Minute sein Russland-WM-Debüt.
England-Joker Danny Welbeck trug einen Schuss noch gefährlich an. Fellaini, Belgiens Bester an diesem Tag, fuhr aber erfolgreich das Bein aus (83.).