Nach dem vorzeitigen Ausscheiden bei der Fußball-WM in Russland ereilt die Anhänger der Ägypter am Sonntag die nächste Schocknachricht.
Unter Berufung auf anonyme Quellen berichten "CNN" und "ESPN" einstimmig, dass Mo Salah offenbar über einen Rücktritt aus dem Nationalteam nachdenkt.
Grund dürfte eine frisch verliehene Auszeichnung sein: Ägyptens Star wurde nämlich vom tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrov zum Ehrenbürger der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik, in der die Nordafrikaner während der WM Quartier bezogen, ernannt.
Rücktritt wäre Eigenschutz
Da der tschetschenische Machthaber wegen Mord, Folter und Verfolgung von Minderheiten im Visier von einigen Menschenrechtsorganisationen ist, wolle sich Salah mit seinem Rücktritt aus der Schusslinie diverser politischer Machtspielereien nehmen.
"Ich weiß nicht, ob Salah populistisch ausgenutzt wurde", meint Nationaltrainer Hector Cuper und fügt zur Wahl der Quartier-Destination hinzu: "Die FIFA hat uns einige Möglichkeiten angeboten, und wir haben Grozny [Hauptstadt Tschetscheniens, Anm.] gewählt. Das ist alles."
Besuch, Torte und Abschiedsbankett
Kadyrov suchte den Kontakt mit dem seit kurzem 26-Jährigen bereits vor Turnierbeginn. Der Präsident wohnte der ersten Trainingseinheit der Ägypter in Grozny bei und ließ sich auch mit Salah ablichten.
Zudem soll er an Salahs Geburtstag am 15. Juni eine große Torte ins Teamhotel liefern lassen. Am Freitag besuchte ihn noch die komplette ägyptische Mannschaft zum Abschiedsbankett in seinem Palast.