Europameister Portugal trennt sich vom Iran 1:1 und beendet die Gruppe B damit auf Platz zwei.
Die Führung für die Iberer erzielt Ricardo Quaresma. Der Angreifer von Besiktas Istanbul streichelt den Ball im Strafraum mit dem Außenrist, die Flugkurve lässt Torhüter Beiranvand keine Chance (45+1).
Cristiano Ronaldo vergibt in der 53. Minute einen Elfmeter.
Karim Ansarifard erzielt nach Handspiel von Soares und durch Videobeweis in der Nachspielzeit den Ausgleich durch einen Elfmeter (90+3).
Portugal liegt mit fünf Punkten auf Platz zwei, punktgleich hinter Spanien. Der Europameister trifft im Achtelfinale auf den Sieger der Gruppe B, Uruguay.
Quaresma-Traumtor besorgt Führung
Portugal, in Saransk mit Quaresma in der Startelf, begann vorsichtig. Ein Tor gegen den Iran, der auch noch eine Aufstiegschance hatte, wollte die Truppe von Trainer Fernando Santos offensichtlich vermeiden. Der hohe Ballbesitz führte gegen den gut stehenden dreifachen Asienmeister aber nur zu wenigen gefährlichen Aktionen, wie einem Ronaldo-Schuss aus kurzer Distanz, den Goalie Ali Beiranvand sicher hielt (3.).
Wenig später traf Joao Mario nach einem Missverständnis der iranischen Abwehr das Tor nicht (9.), auch ein biederer Ronaldo-Weitschuss (40.) und ein Versuch von Quaresma über die Querlatte (42.) brachten dem Favoriten vorerst noch nichts ein. Erst als sich Quaresma nach Doppelpass und Fersler von Adrien Silva per Außenrist von der Strafraumgrenze ein Herz nahm, senkte sich der Ball unhaltbar für Beiranvand in den iranischen Kasten.
Die Führung kam durchaus verdient, so kurz vor der Pause aber äußerst bitter für den Iran, der nicht nur defensiv gute Arbeit geleistet, sondern immer wieder auch Konter lanciert hatte. Daraus resultierten eine Handvoll mehr oder weniger gute Chancen. Die beste vergab Saeid Ezatolahi nach Freistoß per Kopf, Portugal-Goalie Rui Patricio passte auf (34.).
Turbulente Schlussphase
Als Ronaldo, der in den ersten beiden Spielen für alle vier Treffer der Portugiesen verantwortlich gezeichnet hatte, bald nach Wiederbeginn und einem Foul an ihm selbst zum Elferpunkt schritt (nach Videostudium), schien eine über weite Strecken enttäuschende Partie gelaufen. Doch Beiranvand parierte den zu ungenau halbrechts geschossenen Strafstoß und hielt den Iran damit im Spiel. Ronaldo wurde so zum ersten Portugiesen, der bei einer WM beim Elfer scheiterte (ohne Elferschießen).
Ins Wanken geriet die Santos-Truppe freilich dennoch nicht - vorerst. Portugal verwaltete das Spiel, neuerlich von einigen Nadelstichen des Gegners unterbrochen. Für die größte Gefahr sorgte dabei Saman Ghoddos, sein Ball ging aber rund einen Meter am Tor vorbei (72.). Aufseiten Portugals waren noch unpräzise Schüsse von Ronaldo (65.) und Adrien Silva (67.) zu verzeichnen.
Den Höhepunkt hatte sich die zweite Hälfte für die Nachspielzeit aufgehoben. Nach Handspiel von Cedric Soares und eingehendem Videostudium entschied der paraguayische Schiedsrichter Enrique Caceres auf Elfmeter, den Ansarifard souverän verwertete und die Portugiesen so noch von Rang eins stieß. Es hätte kurz darauf aber sogar noch viel schlimmer für den Europameister kommen können: Mehdi Taremi traf bei einer Riesenchance aus Kurzdistanz aber nur das Außennetz.