Uruguay feiert bei der Fußball-WM im zweiten Spiel der Gruppe A einen Last-Minute-Sieg gegen Ägypten - die Südamerikaner setzen sich mit 1:0 durch.
Ohne ihren Superstar Mo Salah, der nach auskurierter Schulterverletzung 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen muss, besinnen sich die Nordafrikaner von Beginn an auf die Defensive uns lassen wenig zu.
Die besten Chancen für den Favoriten aus Südamerika vergibt Luiz Suarez, er scheitert entweder am eigenen Unvermögen (24.) oder an Ägypten-Goalie Mohamed El-Shenawy (46., 73.). Auch gegen Cavani (84.) reagiert er blendend, der Stürmer scheitert zudem an der Stange.
Erst in der 90. Spielminute fällt die Entscheidung: Innenverteidiger Jose Gimenez ist nach einer Freistoßflanke mit dem Kopf erfolgreich.
Uruguay fiel lange wenig ein
Ägyptens Teamchef Hector Cuper wollte nichts riskieren, setzte Volksheld Salah drei Wochen nach dessen im Champions-League-Finale erlittener Schulterverletzung an seinem 26. Geburtstag auf die Ersatzbank.
Als sein Vertreter fungierte Amr Warda von Atromitos Athen, dem Club des früheren Rapid-Trainers Damir Canadi. Im Tor stand nicht der 45-jährige Essam El-Hadary, der zum ältesten WM-Spieler der Geschichte avancieren hätte können, sondern Mohamed El-Shenawy. Dieser sollte sein Team lange im Spiel halten.
Uruguay begann in Bestbesetzung mit seinem hochkarätigen Sturmduo Suarez und Edinson Cavani. Die Südamerikaner hatten zwar mehr vom Spiel, gegen die massive Defensive der Ägypter fiel ihnen aber lange wenig ein. Cavani prüfte nach sieben Minuten erstmals El-Shenawy, Suarez schoss klar daneben (14.).
Bei einem guten Schuss von Cavani rettete Ali Gabr mit dem Kopf (23.). Die größte Chance vor der Pause ließ Suarez aus, als er nach einem Eckball aus guter Position nur das Außennetz traf (24.).
Nur vereinzelte Offensivaktionen
Langsam trauten sich auch die Ägypter etwas mehr. Der Rekordsieger des Afrika-Cups, erstmals seit 1990 bei einer WM dabei, wurde durch einen Drehschuss von Trezeguet (12.) und Solospitze Marwan Mohsen (26.) gefährlich. Wirklich laut wurde es im Stadion aber nur dann, wenn auf der Anzeigetafel Bilder von Salah an der Seitenlinie präsentiert wurden.
Kurz nach Seitenwechsel scheiterte Suarez am Knie von El-Shenawy (46.), danach flaute die Partie merklich ab. Auch die favorisierten "Urus" verschleppten das Tempo und kamen erst in der Schlussphase wieder auf.
Heiße Schlussphase bringt Entscheidung
Fathi prüfte Uruguay-Keeper Fernando Muslera (72.), auf der Gegenseite ließ Suarez auch seine dritte große Gelegenheit aus: Der 31-Jährige, erstmals seit seiner Beiß-Attacke gegen Italiens Giorgio Chiellini 2014 im WM-Einsatz, zögerte nach gutem Zuspiel von Cavani gegen El-Shenawy zu lange (73.).
El-Shenawy parierte einen Schuss von Cavani (84.). In der 88. Minute rettete bei einem Freistoß von Cavani die Stange für den geschlagenen Keeper, im Nachschuss standen sich mehrere Uruguayer gegenseitig im Weg. Der zweimalige Weltmeister fand durch eine Standardsituation aber doch noch zum Glück. Für die "Urus" geht es am Mittwoch gegen Außenseiter Saudi-Arabien weiter, die Ägypter bekommen es am Dienstag mit Russland zu tun - dann möglicherweise bereits mit Salah.