Nicht die Superstars Gareth Bale oder Aaron Ramsey, sondern ein 17-jähriger Debütant sorgte für den 1:0-Sieg von Wales gegen Österreich: Ben Woodburn erzielte in der 74. Minute, fünf Minuten nach seiner Einwechslung, den entscheidenden Treffer.
"Der Ball kam aus der Luft und ich habe einfach versucht, ihn so schnell wie möglich zu schießen. Das ist einfach nur großartig. Ein Traum ist wahr geworden. Ich werde heute Nacht nicht schlafen können", erkärt der Liverpool-Legionär.
Wooburn löste Owen ab
Und Bale ergänzt: "Wir werden ihn heute Nacht nicht schlafen lassen." Der 100-Millionen-Euro-Mann von Real Madrid führt die Liste der jüngsten walisischen Nationalteam-Torschützen an, seit er im Alter von 17 Jahren und 35 Tagen am 7. Oktober 2006 gegen die Slowakei einnetzte. Zweiter in dieser Liste ist nun der 17 Jahre und 322 Tage alte Woodburn.
In einem nicht minder prestigeträchtigen Ranking steht der Youngster auf Platz eins. Mit seinem Treffer am 29. Oktober 2016 im Liga-Cup gegen Leeds im Alter von 17 Jahren und 45 Tagen wurde Woodburn zum jüngsten Kicker, der jemals für Liverpool ein Tor in einem Bewerbsmatch erzielte.
"Er hat unheimlich viel Talent"
Dem im englischen Chester geborenen Offensivspieler, der auch für England hätte spielen können, scheint eine spektakuläre Karriere bevorzustehen. Allerdings warnte der walisische Teamchef Chris Coleman davor, Woodburn nun in den Himmel zu heben und ihn schon mit Bale oder Ryan Giggs zu vergleichen. "Ich kenne das Geschäft. Ben weiß, dass ihm noch viel Arbeit bevorsteht."
Zugleich spendete Coleman seinem neuen Hoffnungsträger auch großes Lob. "Er hat unheimlich viel Talent und Selbstvertrauen. Vor ihm liegt noch ein weiter Weg, doch er hat alle Attribute, um ein großer Spieler zu werden."
Lob für ÖFB-Team
Die nächste Talentprobe kann Woodburn schon am Dienstag ablegen, wenn es auswärts gegen die Republik Moldau geht. "Dieses Spiel ist unheimlich wichtig für uns, das müssen wir unbedingt gewinnen", betonte Coleman.
Sein Team liegt als Gruppendritter nur noch zwei Punkte hinter den zweitplatzierten Iren, die zum Abschluss am 9. Oktober in Cardiff gastieren. Selbst die vier Zähler entfernten Serben können die Waliser noch abfangen, sofern der Spitzenreiter etwa am Dienstag in Irland und am 6. Oktober in Wien Punkte liegen lässt.
Die ÖFB-Auswahl hingegen wird im Rennen um die WM-Startplätze wohl kein Wörtchen mehr mitreden. "Aber die Österreicher sind eine gute Mannschaft, alle ihre Spiele waren eng, sie hätten auch viele Partien gewinnen können", erklärte Coleman.