Die Entscheidung ist gefallen: Ein Wolf wird das Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland sein.
In einer bunten Show im russischen Fernsehen verkündet das Organisationskomitee um Vize-Ministerpräsident und Fußball-Verbandschef Witali Mutko den Sieger einer Internet-Abstimmung, an der mehr als eine Million Menschen teilgenommen haben.
"Sabiwaka", wie das Maskottchen heißen soll, setzt sich dabei mit 52,8 Prozent der Stimmen gegen eine Katze und einen Tiger im Raumfahranzug durch.
"Flauschig und hat wirklich nette Augen"
Die Katze kam auf 20,4 Prozent, der Tiger auf 26,8. Der Name des Maskottchens stand nicht zur Abstimmung.
"Er ist flauschig und hat wirklich nette Augen", sagte die Schöpferin Jekaterina Botscharowa über ihren Wolf. "Ich habe einen Hund zu Hause. Der Wolf ähnelt ihm ein bisschen", meinte die Design-Studentin aus Tomsk in Sibirien in der Sendung im Stil einer Late-Night-Show.
Mit seiner breiten Sportbrille und den Dribbelkünsten, die der Wolf im offiziellen "Bewerbungsclip" an den Tag legt, erinnert er ein wenig an den früheren niederländischen Mittelfeldstar Edgar Davids (43). Davids' Markenzeichen auf dem Platz war lange eine orange gefärbte Brille, die er zum Schutz seiner Augen trug.
Wolf nicht unumstritten
Die Weltmeisterschaft, bei der Deutschlands Nationalelf ihren Titel verteidigen will, findet vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in Russland statt. Schon im April 2015 hatte die Suche nach dem Maskottchen der ersten russischen Heim-WM begonnen. Wolf, Katze und Tiger gingen aus einer mehrstufigen Vorauswahl mit mehr als 100 Kandidaten hervor.
Trotz des klaren Votums für den Wolf gingen in der russischen Öffentlichkeit die Meinungen auseinander. Für den Künstler Wiktor Tschischikow, der den berühmten Braunbär "Mischa" (Kosename "Mischka") als Maskottchen für die Olympischen Spiele in Moskau 1980 entworfen hatte, war die Katze der Favorit. Katzen seien die Helden russischer Märchen. "Die Katze - das ist unsere Folklore", sagte er der Agentur Tass vor der Bekanntgabe des Siegers.
Wolfsheulen als Vorbild für Sbornaja?
Der brasilianische Weltstar und Ex-Profi Ronaldo (40), der unter anderem für Inter Mailand und Real Madrid kickte, stand in der TV-Sendung Pate bei der Kür des Maskottchens.
"In meinem Land war "Fuleco" sehr beliebt", sagte er über das Gürteltier, dass das Maskottchen der WM 2014 in Brasilien war. "Ich hoffe, dass es hier genauso sein wird."
Der Wolf solle ins nationale Gedächtnis eingehen wie damals "Mischa" bei den Olympischen Spielen, sagte Fußball-Chef Mutko. Im Werbeclip zur Vorstellung von "Sabiwaka" hieß es: "Keiner ist schneller."
Die Animation endet mit einem Wolfsheulen. Vielleicht taugt dies ja als Vorbild für den Torjubel der russischen Sbornaja bei der Heim-WM in zwei Jahren.