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Schöttel: "Haben die besseren Fußballerinnen"

Diese Lehren hat der ÖFB-Sportdirektor aus Norwegen-Nordirland gezogen.

Schöttel: Foto: © GEPA

Nordirlands Frauen-Nationalteam hat sich beim EM-Auftakt gegen Norwegen am Donnerstag in Southampton mit kapitalen Eigenfehlern selbst das Leben schwer gemacht.

Das 1:4 des kommenden Gruppengegners erlebten die ÖFB-Teamspielerinnen vor dem TV im Teamhotel in Bagshot. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel war hingegen Teil jener ÖFB-Abordnung, die im St. Mary's Stadium war.

"Das Spiel war rasch entschieden. Nordirland hat sich am Anfang sehr ungeschickt angestellt", resümierte der Wiener. Haarsträubende Fehler beim Herausspielen und dann auch noch ein unnötiges Handspiel im Strafraum führten zu ganz klaren Verhältnissen.

"Wenn wir ins Viertelfinale wollen, müssen wir Nordirland schlagen"

"Faktum ist, dass ihnen das wahrscheinlich nicht mehr passieren wird, dass sie so in eine Partie gehen. Wir wünschen es uns zwar, den Gefallen werden sie uns aber nicht machen", vermutete Schöttel. Die Bezeichnung Pflichtsieg wollte er nicht in den Mund nehmen, lieber Fans und Journalisten überlassen, eines stellte er aber schon klar: "Wenn wir ins Viertelfinale wollen, müssen wir Nordirland schlagen."

Der Gegner ist kein Unbekannter, in der WM-Qualifikation gab es auswärts ein 2:2, im April dann daheim ein 3:1. "Jede kennt daher ihre Gegenspielerin", so Schöttel. Seine Marschrichtung ist klar: "Wenn wir die Zweikämpfe annehmen, genauso intensiv spielen und mit der Überzeugung wie zweite Hälfte gegen England, dann werden wir das Spiel gewinnen. Wir haben sicher die besseren Fußballerinnen."

"Nicht ins Messer gelaufen"

Die müssen den Switch von einem ausverkauften Old Trafford Stadium in eine wohl spärlich besetzte Arena in Southampton schaffen, samt geänderter Ausgangslage durch die neue Favoritenrolle. "Es ist sicher eine Umstellung. Das Spiel, auf das sich alle monatelang gefreut haben und das für jeden was ganz Besonderes war, ist vorbei. Jetzt hast du halt ein Spiel vor 5.000 oder 6.000 Zuschauern. Aber wir wissen, um die Wichtigkeit", sagte der ÖFB-Sportchef, der am (heutigen) Freitag auch beim Duell Deutschland - Dänemark in Brentford sein wird.

Entscheidend könnte im Kampf um den Aufstieg vielleicht auch das Torverhältnis sein. Dahingehend war es gut, dass die Norwegerinnen mehrmals die nötige Effizienz vermissen ließen. "Das Ergebnis ist noch so, dass es wir es auch für uns nehmen können", betonte Schöttel nach einer "einseitigen" Partie. Aufgrund der Leistungen am Platz hätte es auch zweistellig ausgehen können.

Dessen waren sich auch die Spielerinnen bewusst. "Es ist aus unserer Sicht ein bisschen schade, dass es so bald 0:2 gestanden ist. Sie haben es dann aber sehr gut gemacht, dass sie nicht ins Messer gelaufen sind. Das war für sie wichtig und für uns auch", verlautete Rechtsverteidigerin Laura Wienroither.

"Wir haben hier eine Wohlfühloase"

Neue Erkenntnisse hat die Arsenal-Legionärin nicht gewonnen. "Sie haben grundsätzlich so gespielt, wie wir Nordirland eigentlich kennen, sehr aggressiv und robust in den Zweikämpfen, was sie als Mannschaft ausmacht. Sie haben ähnlich wie wir ein starkes Kollektiv, kommen über die Mannschaft. Wir wissen um ihre Stärken, dementsprechend werden wir uns bestmöglich darauf einstellen."

Laut Katharina Naschenweng werde es wichtig sein, von Anfang an wieder voll da zu sein. "Wir müssen das harte Spiel annehmen und gleichzeitig versuchen, unser Spiel aufzuziehen", sagte die Hoffenheim-Legionärin.

Nach einem Tag Trainingspause samt Rückkehr aus Manchester ins Pennyhill Park Hotel stand für die meisten ÖFB-Kickerinnen am Freitagvormittag wieder eine Einheit auf dem Platz an.

Nicht dabei waren etwa Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Verena Hanshaw, die ein individuelles Programm abspulten. Der freie Tag zuvor hat allen gut getan. "Familie oder Freunde treffen, Spazieren gehen, regenerieren, schwimmen, ausradeln, laufen... Jeder hat das gemacht, was für ihn gut ist. Wir haben hier auf jeden Fall eine Wohlfühloase, da ist für jeden etwas dabei, um den Kopf freizukriegen", gab Naschenweng Einblick.

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