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Barcelona umsatzstärkster Klub im Fußball der Frauen

Der Frauen-Fußball befindet sich immer mehr Aufwind, wie neueste Analysen zeigen.

Barcelona umsatzstärkster Klub im Fußball der Frauen Foto: © GEPA

Der Frauenfußball befindet sich spätestens seit der UEFA Women`s Euro 2022 auf starkem Wachstumskurs. Eine aktuelle Studie von Deloitte, der umsatzstärksten Management- und Strategieberatung sowie Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, gibt detaillierten Einblick in die Einnahmen der europäischen Top-Clubs.

Erstmals Frauenteams untersucht

In der 26. Ausgabe der „Football Money League“ analysierte Deloitte zum ersten Mal auch die finanzielle Situation der Top-Frauenclubs. Im Jahr 2023 haben alle 20 Vereine, die in der Studie untersucht wurden, ein Frauenfußball-Team. Die Damen-Mannschaften der Money League Clubs hatten in der Saison 2021/22 einen durchschnittlichen Umsatz von 2,4 Millionen Euro.

England dominiert Top 10

Der aktuelle spanische Meister FC Barcelona führt dabei die Rangliste mit Einnahmen in Höhe von 7,7 Millionen Euro aus der vergangenen Saison an. Hinter den Katalanen folgen Manchester United (6 Mio. €) und dessen Stadtrivale Manchester City (5,1 Mio. €). Paris St. Germain (3.6 Mio. €) und der FC Arsenal (2,2 Mio. €) komplettieren die Top 5. Die Damen des FC Bayern liegen mit einem Gesamtumsatz von 1,7 Millionen Euro auf dem achten Platz und damit als einziger deutscher Club in den Top 10, in denen sich insgesamt sieben englische Clubs befinden.

Große Disparitäten als Problem

Zwischen den Clubs in derselben Liga gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Die Frauenmannschaft des FC Barcelona mit seinen 7,7 Millionen Umsatz erzeugt beispielsweise deutlich mehr Einnahmen als ihr inländischer Konkurrent Atletico Madrid mit nur 0,1 Millionen Euro. Dasselbe zeigt sich beispielsweise auch in der englischen Liga am Kontrast zwischen Manchester United (6 Mio. €) und Leicester City (0.4 Mio. €). Wichtig wird es für den Frauenfußball in den nächsten Jahren neue Einnahmequellen zu generieren, um die Aufwärtsspirale weiter zu nutzen und die großen Disparitäten nicht zu einem Problem werden zu lassen.

Frauen in Vorständen unterrepräsentiert

Die Studie wirft ebenso ein Blick auf die weibliche Vertretung in Clubvorständen. Hier hinkt die gesamte Fußballindustrie anderen Branchen deutlich hinterher. Etwa jeder zehnte Vorstandssitz in den umsatzstärksten Vereinen des Fußballs wird von Frauen besetzt. Im Vergleich dazu werden aktuell fast 40 Prozent der Vorstandspositionen von den 100 größten und umsatzstärksten britischen Unternehmen von Frauen besetzt.

Gleiche Bedingungen für alle?

Die 26. Ausgabe der Deloitte Money League unterstreicht die Herausforderungen der Umsatzpolarisierung und zeigt, wie ein kollektives und kollaboratives Handeln die finanzielle Rendite für alle Parteien steigern kann. Damit das Wachstum des Frauenfußballs maximiert werden kann, liegt es an den Verbänden und Ligen sich auf die Gestaltung einer Governance zu konzentrieren, die es allen Teams ermöglicht, möglichst gleichberechtigt zu konkurrieren.

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