Das Achtelfinal-Duell zwischen England und Kamerun (3:0) bei der Frauen-Weltmeisterschaft erhitzte die Gemüter - vor allem jenes von Phil Neville.
Der Coach der Engländerinnen zeigte sich nach der Partie empört über das Auftreten der Gegnerinnen: "So ein Verhalten habe ich davor noch nie gesehen. Wenn mein Team so gespielt hätte, würden die Spielerinnen nie wieder für England spielen." Traurig und beschämend sei das Verhalten der Afrikanerinnen gewesen, "wie Kleinkinder, die weinend nach Hause laufen, wenn sie verloren haben."
Kameruns Spielerinnen fühlten sich gleich mehrmals vom Schiedsrichterteam rund um Qin Liang und dem Video-Assistenten Bastian Dankert betrogen. Nach dem 0:2 kurz vor der Pause weigerten sie sich zunächst, weiterzuspielen. Nach dem vermeintlichen Anschlusstreffer, der wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung aberkannt wurde, brachen einige in Tränen aus.
"Das ist inakzeptabel"
Davon angestachelt, ließen sich die Kamerunerinnen zu mehreren unsportlichen Aktionen während und nach dem Spiel hinreißen.
Augustine Ejange brachte der Freistoß-Pfiff nach ihrem Rückpass in Minute 15 derart in Rage, dass sie Englands Stürmerin Toni Duggan am Arm anspuckte - wohl unabsichtlich. "Das ist inakzeptabel. Das ist das Schlimmste, das man auf einem Fußballfeld tun kann", schimpfte Neville danach wegen dieser Szene.
In der letzten Minute der Nachspielzeit ließ sich Alexandra Engolo zu einer Frustattacke gegen Steph Houghton (im Bild) hinreißen. Im Kabinengang nach der Partie sollen die wilden Diskussionen weitergegangen sein.
Kameruns Trainer Djeumfa erklärte: "Ich sagte nur, dass das Spiel eine Ungerechtigkeit war. Warum sollte ich etwas anderes sagen?“ Neville konterte: "Das Team spiegelte den Trainer wider. So ein Fußballspiel kann niemand genießen."