St. Pöltens Frauenteam erspart sich die Auftakthürde in der Qualifikation der UEFA Women's Champions League.
Die Serienmeisterinnen können am Mittwoch (18.00 Uhr) in der NV Arena gespannt den möglichen Miniturnier-Finalgegnern PAOK Saloniki und Union Racing auf die Beine schauen. Mit dem Heimvorteil im Rücken soll am Samstag der Aufstieg in die 2. Runde gelingen.
Schwieriger hat es auf dem Weg dorthin Sturm Graz. Im Halbfinale (19.00 Uhr) wartet Veranstalter Twente Enschede.
St. Pölten kann Gegnerinnen in heimischem Stadion beobachten
St. Pölten erwischte bei der Auslosung eine von nur drei Dreiergruppen im Meisterweg. Der direkte Einzug ins Finale war dadurch gesichert.
"Sportlich ein Glück, wirtschaftlich vielleicht ein bisschen ein Pech. Im Gesamten, würde ich sagen, ist es angenehmer und ein Vorteil, wenn du dir den kommenden Gegner vorher live im Stadion anschauen kannst", sagte St. Pöltens Präsident Wilfried Schmaus der APA.
Noch dazu, da von den Champions aus Griechenland und Luxemburg abgesehen von den Kaderlisten wenig Material zusammengetragen werden konnte.
"Ohne hochnäsig zu sein, glauben wir schon, dass wir von diesen Teams die Stärksten sind", betonte Schmaus. Das unterstreicht der Blick auf das Klub-Koeffizienten-Ranking der UEFA, in dem sich St. Pölten auf Rang 14 vorgearbeitet hat. Die Gruppe-9-Konkurrenten PAOK (72.) und Racing Union (80.) bewegen sich in ganz anderen Sphären.
Sich bis Samstag ohne Reisestrapazen auf heimischem Boden vorbereiten zu können, ist ein weiterer Faktor, der für die Niederösterreicherinnen spricht.
Sturm will gegen Twente überraschen
Diese kassieren ein Startgeld von 30.000 Euro. Alle anderen Nicht-Gastgeber erhalten aufgrund der Reisekosten 65.000 Euro. Darunter ist auch Sturm. Die Grazer haben im Ligaweg deutlich höhere Hürden zu überwinden.
Die Truppe von Coach Sargon Duran trifft in der Gruppe 1 als Nummer 71 des UEFA-Rankings auf Twente, das als 38. klar besser dasteht. Bei einem Aufstieg würde es am Samstag gegen den spanischen Klub Levante (34.) oder Stjarnan aus Island gehen. Die Verlierer duellieren sich an diesem Tag um Platz drei, Aufstiegschance ist damit keine mehr verbunden.
Der im Sommer neu gekommene Duran sieht die Champions-League-Quali als "Belohnung" für die Leistung im vergangenen Jahr. "Wir gehen das Spiel wie jedes andere an, wollen gewinnen", verlautete Sturms Coach. Die Aufgabe sei aber enorm schwierig. "Mit Twente als Gegner wartet eine sehr große Herausforderung auf uns", ist sich der 36-jährige Wiener bewusst.
Duran hat am letzten Tag der Übertrittszeit mit Elena Kössler noch eine Offensivspielerin bekommen. Die 24-jährige Tirolerin war zuletzt im brasilianischen Oberhaus beim SC Ceará tätig. Bei der missglückten EC-Generalprobe, dem Liga-0:2 am Freitag in Altach, war sie noch nicht dabei.
Teamchefin Fuhrmann hofft auf Erfolge
Auf ein erfolgreiches Abschneiden hofft auch ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Laut der 42-Jährigen hänge viel davon ob, wie weit die Grazerinnen nach den vielen Veränderungen im Kader bereits zusammengespielt sind. "Sturm Graz hat das deutlich schwierigere Los, bei St. Pölten schätze ich den Prozentsatz, dass sie weiterkommen, deutlich höher ein."
Erfolge nicht nur auf Nationalteam-, sondern auch auf Klubebene bezeichnete sie als sehr wichtig. "Dadurch bekommen wir mehr Sichtbarkeit, und das ist ein ganz wesentlicher Faktor für die Weiterentwicklung des Frauenfußballs."
Ebenfalls im Halbfinale schon im Einsatz sind am Mittwoch Gastgeber Eintracht Frankfurt mit Virginia Kirchberger, Verena Hanshaw und Barbara Dunst gegen Slovácko und Arsenal mit Torfrau Manuela Zinsberger bei Gastgeber Linköping.