Nach der Suspendierung von Brasiliens Fußball-Verbandschef Rogerio Caboclo für einen Monat haben brasilianische Teamspielerinnen um Superstar Marta gegen sexuelle Belästigung protestiert.
"Jeden Tag sind tausende Menschen von moralischer und sexueller Belästigung betroffen und werden missachtet, vor allem wir Frauen", heißt es in einem Text, der in sozialen Netzwerken unter anderem von Marta und Formiga am Freitag veröffentlicht wurde. Der Name Caboclo wird nicht genannt.
"Nein" zu sagen gegen sexuelle Belästigung gehe über Worte und den Rasen hinaus, es gehe um Taten. "Wir fordern Männer und Frauen auf, dies zu benennen."
Vor einem Testspiel für die Olympischen Spiele in Tokio gegen Russland (3:0) am Freitag in Spanien entrollte die brasilianische Mannschaft ein Banner, auf dem "Nein zu Belästigung" zu lesen war.
Erschütterung nach Vorwürfen gegen Caboclo
"Dies war eine gemeinsame Entscheidung", sagt Marta dem brasilianischen Sender "TV Globo" über die Positionierung der Mannschaft. "Ohne Vorverurteilung zu betreiben, aber die Fakten sind auf dem Tisch, um untersucht zu werden."
Wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung muss Caboclo sein Amt für 30 Tage ruhen lassen. Er soll einem Medienbericht zufolge eine Mitarbeiterin nach ihrem Sexualleben befragt und sie beleidigt haben. Zudem habe er versucht, ihre Beziehungen zu anderen Mitarbeitern sowie ihren Kleidungsstil zu kontrollieren.
"Die Vorwürfe sind sehr ernst", sagt Brasiliens schwedische Trainerin Pia Sundhage in einer Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitag. Die Vorwürfe hätten die Spielerinnen erschüttert.