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Härtetest gegen Island für ÖFB-Frauen als "große Challenge"

Trotz großer Ausfälle müsse man die starke Offensive der Isländerinnen in Schach halten. Sarah Puntigam steht vor einer schwierigen Premiere als Kapitänin.

Härtetest gegen Island für ÖFB-Frauen als Foto: © GEPA

Während die WM-Teilnehmer in der heißen Vorbereitungsphase für die Sommer-Endrunde in Australien und Neuseeland stecken, testet Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam am Dienstag (19.45 Uhr/live ORF Sport +) in Wiener Neustadt gegen Island.

Für die ÖFB-Auswahl ist das Duell mit dem Weltranglisten-15. die Generalprobe vor dem Start in die Nations League. Aufgrund der vielen Ausfälle kann es als solche aber nicht wirklich gesehen werden.

Vor allem in der Abwehr hat Teamchefin Irene Fuhrmann etliche Baustellen. Aufgrund der Verletzungen von Verena Hanshaw, Katharina Naschenweng, Laura Wienroither und Katharina Schiechtl, die es gemeinsam auf 237 Länderspiele bringen, stehen auf beiden Positionen die Erst- und Zweitbesetzung der vergangenen Jahre nicht zur Verfügung.

"Es wird vermutlich nicht so rund laufen, wie wir uns das wünschen würden, aber wir müssen die Herausforderung annehmen und das Beste daraus machen", sagte Fuhrmann.

Wenninger-Abgang schmerzt nachhaltig 

Innen fehlt es durch das Karriereende von Carina Wenninger auch an Stabilität. Die Ex-Roma-Legionärin hatte aber auch schon zuletzt beim 2:0 gegen Tschechien am 11. April nicht mehr gespielt.

"Diese Erfahrung können wir nicht von heute auf morgen ersetzen", weiß Fuhrmann. Marina Georgieva und Celina Degen werden wohl wieder innen das Vertrauen der Teamchefin bekommen. Die machte die bisherige Ersatzkapitänin Sarah Puntigam zur neuen Spielführerin. Die Rekordnationalspielerin wird das Team am Dienstag erstmals in neuer Funktion aufs Feld führen.

An Island hat sie gute Erinnerungen. Im bisher einzigen ÖFB-Aufeinandertreffen der beiden Nationen gab es am 26. Juli 2017 im letzten EM-Gruppenspiel in Rotterdam einen klaren 3:0-Erfolg.

"Sie sind extrem strukturiert, gut organisiert, haben eine gute Boxverteidigung. Es wird spannend, inwieweit wir kreativ genug sind, um sie zu destabilisieren und zu Chancen zu kommen", sagte Fuhrmann. Ein noch viel wichtigerer Faktor wird aber wohl die Defensivleistung sein. Da gilt es, "Zielspielerin" Sveindis Jonsdottir in Schach zu halten.

Fuhrmann: "Das wird die große Challenge"

Fuhrmann warnte vor der Schnelligkeit der 22-jährigen Isländerin, die mit Wolfsburg nur knapp den Champions-League-Titel verpasst hat. "Hinten gut zu stehen, das wird die große Challenge", wusste Fuhrmann.

Das ist aber nicht der einzige Bereich, in dem die Wienerin Erwartungen hat. "Wir wollen im Angriffspressing flexibler werden, uns in der Spieleröffnung weiterentwickeln und ein besseres Risiko-Nutzen-Management an den Tag legen."

Ihr Team peilt den dritten Testsieg in Folge und den vierten im fünften Länderspiel 2023 an. Der wäre auch "wertvoll für die Zukunft", gibt es doch Punkte für die Weltrangliste.

Da sind die Österreicherinnen derzeit auf Position 18 zu finden. Die Isländerinnen (15.) reisen indes mit einer Niederlage im Gepäck an, am Freitag kassierten sie in einem Test gegen den Weltranglisten-29. Finnland ein verdientes 1:2.

Für Zadrazil ist Ergebnis eher zweitrangig 

Fuhrmann gab die Marschroute vor: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen, das steht außer Frage. Mit Island haben wir einen Wunschgegner, meiner Meinung nach das stärkste Team, das auch nicht zur WM fährt", erklärte sie.

Für Sarah Zadrazil sei das Ergebnis indes "eher nebensächlich", die Bayern-Legionärin verwies auf den Zeitpunkt des Testspiels unmittelbar nach der Sommerpause ohne Vorbereitung.

"Wir sind alle noch nicht auf dem höchsten Fitnesslevel, es wird sehr anstrengend. Island wird es aber ähnlich gehen. Auch wenn ein paar Spielerinnen schon voll im Betrieb sind, weil die Saison in deren Liga schon läuft."


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