Im Kuss-Skandal hat die spanische Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei einer Befragung vor Gericht am Dienstag bekräftigt, vom ehemaligen spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales ohne ihr Einverständnis geküsst worden zu sein.
"Jetzt hängt alles von der Justiz ab", sagte die 33-Jährige anschließend beim Verlassen des Staatsgerichtshofes in Madrid.
Rubiales hatte sie am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney vor laufenden Kameras auf den Mund geküsst und damit einen Skandal ausgelöst, in dessen Folge er von der FIFA für drei Jahre und dem spanischen Sportgerichtshof gesperrt wurde und als RFEF-Chef zurücktrat.
Rubiales drohen mehrere Jahre Haft
Der damalige Verbandsboss beteuert weiterhin, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin hatte jedoch schon damals geklagt, sie habe sich bei der Siegerehrung "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe".
Der zuständige Untersuchungsrichter Francisco de Jorge hat bereits zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeister-Teams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt. Dem 46-Jährigen droht laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.
Unterdessen hat Hermoso einen neuen Verein gefunden. Die 33-Jährige wechselt innerhalb der mexikanischen Liga vom CF Pachuca zum mehrmaligen Meister Tigres Feminil. Das gaben die Fußballerin und der Verein in den sozialen Medien bekannt.