Julia Hickelsberger-Füller gibt ihr Comeback im Frauen-Nationalteam. Österreichs Fußballerin des Jahres 2022 steht Teamchefin Irene Fuhrmann für die beiden abschließenden Spiele der Nations League gegen Frankreich (1.12./21.10 Uhr in Rennes) und Norwegen (5.12./19.15 Uhr in St. Pölten) erstmals seit über einem Jahr wieder zur Verfügung.
Das ÖFB-Team hat es in den beiden Spielen in eigener Hand, den Klassenerhalt in der A-Liga zu schaffen.
Hickelsberger-Füller war zuletzt im November 2022 für das rot-weiß-rote Team im Einsatz, danach wurde die Mittelfeldspielerin von TSG Hoffenheim durch muskuläre Probleme, eine Meniskus-Operation im März und einem Muskelbündelriss im Herbst gestoppt.
Ihr Trainer bei Hoffenheim informierte vergangene Woche Fuhrmann, dass die 24-Jährige "in nächsten Wochen Spielminuten sammeln wird, wie viele, steht in den Sternen. Ich habe mich sehr gefreut".
Hoffenheim gab grünes Licht
Hickelsberger-Füller ist Mitte Oktober wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, am Montag kam sie gegen Köln (2:1) ab der 78. Minute zu einem ersten Kurzeinsatz.
"Sie hatte ein sehr durchwachsenes Jahr, viele Verletzungen. Wir werden verantwortungsvoll damit umgehen", betonte Fuhrmann nach dem grünen Licht von Hoffenheim. "Durch ihre Robustheit und Geschwindigkeit bringt sie Stärken mit, die uns helfen können. Obgleich wir wissen, dass sich die spielspezifische Fitness in Grenzen halten wird", sagte die Teamchefin.
Im Kader dabei ist auch Spanien-Legionärin Annelie Leitner, die vor zwei Jahren ihr bisher einziges Länderspiel absolviert hat. Kapitänin Sarah Puntigam hat mit ihrem US-Klub Houston Dash Mitte Oktober die Saison beendet und hält sich in engem Austausch mit dem Athletiktrainer des Teams in den USA fit.
"Sie ist im September und Oktober mit Zeitumstellung und Reisestrapazen extrem gut umgegangen", gab sich Fuhrmann optimistisch, dass die Führungsspielerin wieder an ihr Leistungslimit herankommt.
Fuhrmann will Playoff aus dem Weg gehen
Die Österreicherinnen liegen in der erstmals ausgetragenen Nations League in der Liga A mit sieben Punkten hinter dem großen Favoriten Frankreich (10), aber vor Portugal (3) und Norwegen (2) klar auf Kurs Klassenerhalt, den die ersten zwei schaffen.
"Nachdem wir nach vier Spielen den Fixabstieg schon abwenden konnten, hoffe ich, dass wir dem Play-off aus dem Weg gehen können", erklärte Fuhrmann.
Die Entscheidung könnte gleich am 1. Dezember fallen. Nach dem 0:1 im Heimspiel wollen die Österreicherinnen in Frankreich punkten. "Wenn wir an das Hinspiel denken, wenn wir uns nicht so saudumm anstellen beim Gegentor, dann hätten wir auch in Wien einen Punkt machen können. Das ist, was wir dort wollen, volle Kraft voraus, um im Idealfall dort was mitzunehmen. Die Nations League hat gehalten, was ich mir versprochen habe: Spannung, Attraktivität, enge Spiele. Wir werden alles daran setzen, dass wir das Spiel erfolgreich gestalten können", betonte Fuhrmann.
Rückkehr des ÖFB-Teams nach St. Pölten
Vier Tage später soll dann mit den Fans in St. Pölten gefeiert werden, wohin das Frauen-Team nach sechs Jahren zurückkehrt. "Ich hoffe auf ein möglichst gutes Wetter. Sportlich haben wir alles dafür getan, dass es interessant bleibt. Ich würde mich freuen, wenn wir die Arena so voll wie möglich bekommen", sagte die jahrelang in St. Pölten tätig gewesene Fuhrmann. Zuletzt war der Fan-Zuspruch beim Rekordspiel in Wien gegen Frankreich (10.051) und in Altach (4.800) würdig.
In Rennes fehlt die gesperrte Celina Degen. Die beiden Außenverteidigerinnen Verena Hanshaw und Katharina Naschenweng sowie Barbara Dunst, Marie-Therese Höbinger und Lilli Purtscheller sind mit Gelb vorbelastet und würden bei einer weiteren Verwarnung gegen Norwegen fehlen.