Der SKN St. Pölten hat am Sonntag (13:00 Uhr, LIVE-Ticker >>>) die Chance, gleich zum Start der Meistergruppe den Grundstein für den 10. Meistertitel in der ADMIRAL Frauen Bundesliga in Folge zu legen.
Mit einem Sieg bei Verfolger Austria Wien könnte der Vorsprung auf acht Zähler ausgebaut werden. Mehr Spannung verspricht da schon der Kampf um Rang drei, der heuer wichtiger als zuvor ist, gibt es doch durch den Start eines zweiten Europacup-Bewerbes drei internationale ÖFB-Starter.
St. Pölten hat unter Neo-Trainerin Lisa Alzner alle sieben Pflichtspiele gewonnen. "Wir haben Runde für Runde das Notwendige getan, um unseren Prozess voranzutreiben, aber auch die Punkte mitzunehmen. Auf die Serie können wir stolz sein", sagte die 26-Jährige. Die "super Ausgangslage" wolle man nicht mehr aus der Hand geben. "Das Spiel am Sonntag kann richtungsweisend sein, wir wollen es für uns entscheiden und noch mehr Polster herausholen."
"Wollen es spannend machen"
Die Wienerinnen wollen das unbedingt verhindern. Im Herbst hatten sie den Titelverteidiger beim 1:1 ärgern können, zuletzt gab es aber in Wien eine 0:2-Niederlage.
"Wir waren im Grunddurchgang so nahe dran an St. Pölten wie nie, das hat uns natürlich auch Selbstvertrauen gegeben. Wir wollen es noch einmal spannend machen", gab Austria-Trainer Stefan Kenesei die Marschroute vor. Mit dem Cup-Finale bietet sich eine weitere Möglichkeit, dem Ligakrösus die Suppe zu versalzen.
"Sich mit einem Titel zu verabschieden, wäre eine tolle Sache", sprachen Stürmerin Verena Volkmer und Sportchefin Lisa Makas unisono. Für beide geht das Kapitel Austria im Sommer fix zu Ende, bei Letzterer aus privaten Gründen.
Kenesei bleibt an Bord, sieht aber nach wie vor eine finanzielle Lücke zu St. Pölten. "Wir haben keine Ölquelle in der Generali-Arena gefunden, um alle Spielerinnen aus nah und fern nach Wien zu locken."
Sieben Punkte dahinter liegt die Vienna, der Vierte Sturm Graz hat noch zwei Zähler weniger. Die Steirerinnen würden also mit einem Heimsieg am Sonntag auf Rang drei ziehen.
Punkteteilung für Zukunft nicht ausgeschlossen
Im Gegensatz zu den Männern hat es in der Frauenliga keine Punkteteilung gegeben. "Es war der eindeutige Wunsch der Vereine, dass wir keine Punkteteilung haben. Aufgrund dessen wurde entschieden, es heuer einmal so zu lassen. Es ist aber nicht in Stein gemeißelt, dass es immer so bleiben muss", sagte Ligamanagerin Nina Potz.
Man werde das Ganze nach der Saison evaluieren. Die Burgenländerin sieht die Entwicklung der Liga positiv. "Die Spiele waren spannend und es war nicht ein g'mahte Wiesn zum Drüberfahren für St. Pölten." Zudem sei der Kampf um Platz drei wie auch jener um den Klassenerhalt eng.
Keinesfalls zufriedenstellend sind die Zuschauerzahlen, der Ligaschnitt liege bei rund 300 und sei "wirklich ausbaufähig". Ohne ausgeklügelte Aktionen oder ein Rahmenprogramm gibt es kaum Ausreißer nach oben. "Es ist richtig schwierig, man braucht nur in die Männer-Bundesliga schauen, Österreich ist einfach kein Stadion-Geher-Land", meinte Vienna-Trainer Mark Dobrounig.
Das einzige, was man aus sportlicher Sicht machen könne, sei begeisternden Fußball zu bieten. Dabei wurden die Döblingerinnen diese Saison immer wieder durch Verletzungen gebremst, wie auch aktuell.