24 oder 23 statt bisher 18 Spiele: Die Frauen-Fußball-Bundesliga startet mit dem Beginn der Saison am Samstag dank dem veränderten Modus in eine neue Ära.
Nach 18 Runden geht es für die vier Topteams in der Meistergruppe in Hin- und Rückspiel um den Titel, die sechs anderen Vereine treten in der Qualifikationsgruppe nur mehr einmal gegeneinander an.
"Dadurch wird man sicher noch einmal mehr Spannung reinbekommen", sagte Isabel Hochstöger, Leiterin Frauenfußball im ÖFB.
Reform jahrelang geplant
Die Reform habe schon Jahre zuvor ihren Ursprung. "So eine Umstrukturierung passiert nicht von heute auf morgen, die wächst. Wir haben versucht uns international ein Bild zu machen, es war klar, dass wir etwas verändern wollen", so Hochstöger.
Eine Aufstockung der Liga ist aktuell kein Thema. "Solange die Zahl der spielenden Mädchen und Frauen wie jetzt ist, sind wir mit dieser Gruppengröße gut aufgestellt", verlautete die 41-Jährige. Für die Zukunft sei man aber natürlich bereit, in Diskussionen zu gehen.
Noch gibt es auch noch keine strikte Lizenzierung, die auf europäischer Ebene für eine Teilnahme an der Champions League notwendig ist.
"International gibt es die Lizenzierung schon längere Zeit. Wir haben jetzt eine Light-Version in den Bestimmungen verankert. Unser großes Ziel ist, dass das bei uns gänzlich in Zukunft übernommen wird", gab Hochstöger Einblick.
Erstmals offizieller Spielball
Die fünf oder sechs Saisonspiele mehr schätzte sie als für die Teams "gut machbar" ein. Dadurch würde man in Richtung Professionalisierung wieder einen Schritt nach vorne machen.
Erstmals gibt es dank Derbystar einen offiziellen Spielball für die ersten beiden Ligen. "Das ist ein richtig großer Meilenstein", betonte die neue Ligamanagerin Nina Potz.
Die in der Vergangenheit in vielen Funktionen beim SC Neusiedl tätig gewesene 38-Jährige will mit "so kleinen Puzzlesteinen" die Liga-Entwicklung weiter vorantreiben. Admiral fungiert in der zweiten Saison in Folge als Bewerbssponsor.
Höherer Zuschauerschnitt erhofft
Dieser erhofft sich nicht nur mehr Spannung, sondern auch eine höhere Zuschauerzahl. "Das Ziel sollte sein, dass die Spiele im Schnitt von einer vierstelligen Anzahl an Zuschauern besucht werden", sagte Admiral-Geschäftsführer Jürgen Irsigler.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Bei vielen Partien der vergangenen Saison war man davon weit entfernt. Sportlich hatte sich St. Pölten auf dem Weg zum neunten Titelgewinn schwerer als zuvor getan. Etwas anderes als Meistertitel Nummer zehn wäre jedenfalls eine große Überraschung.
"Wir spüren stark, dass andere Vereine gut arbeiten und oben anklopfen, trotzdem liegt der Fokus auf unserer Mannschaft. Wir haben qualitativ gute Spielerinnen dazubekommen, ich bin guter Dinge, dass wir erfolgreich in die Saison starten", sagte St. Pöltens Kapitänin Jennifer Klein, deren Team neuerdings alle Heimspiele in der NV Arena austragen darf.
Das erste schon am Samstag (19.30 Uhr) im Duell mit Vizemeister Vienna als vorgezogene Schlager-Partie der 3. Runde.
Winterpause wird kürzer
Bei den Döblingerinnen hält es die noch lange verletzte Kapitänin Claudia Wasser für möglich, die vergangene "coole Saison mit vielen Gänsehautmomenten" noch zu toppen. 2023/24 fehlten zehn Punkte auf St. Pölten.
Diesen Rückstand hatte auch der Dritte Altach. "Durch den Ligamodus sind die Chancen nicht größer geworden, Meister zu werden, es ist aber sehr positiv, dass die Wintervorbereitung kürzer ist, wir uns dadurch nicht mit Testspielen bespaßen müssen und früher in die Saison starten können", verlautete Altachs Kapitänin Francesca Calo.
Realistische Hoffnungen auf das "obere Play-off" darf sich auch Sturm Graz machen. "Das ist eine Herausforderung, da die Liga enger und enger zusammenrückt", sagte Sturm-Kapitänin Sophie Maierhofer.
Prominenter Neuling dabei
Bei der Wiener Austria sind viele Blicke auf Virginia Kirchberger und Carina Wenninger gerichtet. Mit Katharina Schiechtl sind drei Abwehrspielerinnen aktuelle oder ehemalige ÖFB-Teamspielerinnen.
"Ich glaube schon, dass wir mit diesen Transfers ein kleines Ausrufezeichen gesetzt haben. Sie tun unserem Team sehr gut. Es zeigt, wir haben viel vor", sagte Kapitänin Verena Volkmer.
Neben der Meistergruppe, in der auch Neulengbach landen möchte, wollen die Wienerinnen auch wieder ins Cup-Finale. Für die restlichen Teams gilt es vor allem einmal den Ligaverbleib zu sichern.
Darunter ist mit dem LASK auch ein Neuling, hinter dem ein starker Männer-Bundesligist steht. "Es wird eine riesengroße Herausforderung, wir werden die Saison hoffentlich auf einem guten Tabellenplatz beenden", sagte Kapitänin Katharina Mayr.