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Ex-Italien-Legionärin Kresche: "Profisport kann hart sein"

Die sechsfache österreichische Nationaltorhüterin ist auf Vereinssuche und hält sich mit Männern fit. Mit LAOLA1 hat sie darüber gesprochen:

Ex-Italien-Legionärin Kresche: Foto: © GEPA

Im Sommer geht für viele Kicker nach Ablauf des Vertrags die große Vereinssuche los. Um auch ohne Klub fit zu bleiben, bietet die Gewerkschaft "younion" das als "AMS-Camp" bekannt Trainingslager für vereinslose Profifußballer an.

Erstmals war dieses Jahr auch eine Frau an Bord. Die sechsfache Nationaltorhüterin Isabella Kresche (26) trainierte in den letzten Tagen des Camps mit den männlichen Kollegen mit.

Kresche war zuletzt bei Sassuolo in der höchsten italienischen Liga unter Vertrag, für LAOLA1 hat sie sich Zeit genommen, über ihre Erfahrungen und ihre Zukunft zu sprechen.

LAOLA1: Wie bist du zu diesem Camp gekommen?

Isabella Kresche: Über meine ehemalige Mitspielerin Stefanie Enzinger, die bei der younion arbeitet, bin ich auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden. Es ist eine gute Möglichkeit, mit erfahrenen Trainern zu trainieren. Wenn du vereinslos bist, musst du dir ansonsten daheim alles selbst organisieren.

LAOLA1: Wie haben die Burschen dich aufgenommen?

Kresche: Es waren alle nett. Sie nehmen nicht extra Rücksicht, das passt. Die Trainingsqualität ist hoch. Es sind lauter nette Burschen dabei, alle sind sehr professionell.

LAOLA1: Ist es dein erstes Training mit Männern im Erwachsenenbereich?

Kresche: Ich habe nie mit Männern direkt trainiert. Bis zur U17 habe ich noch bei den Burschen gespielt, das sind bereits junge Erwachsene.

LAOLA1: Du warst in den letzten beiden Jahren in Italien bei Sassuolo. Wie ist der Wechsel damals zustandegekommen?

Kresche: Ich wollte nach sieben Jahren beim SKN St. Pölten eine neue Herausforderung. Sassuolo wollte mich haben. Der Trainer hat einen Spielstil gespielt, wo ich mich gut weiterentwickeln konnte.

"Profisport ist sehr schön, kann aber auch sehr hart sein. Es spielen viele Faktoren mit, die nicht nur mit Leistung zu tun haben"

Kresche über ihre Zeit in Italien

LAOLA1: Warum hast du Sassuolo verlassen?

Kresche: Mein Vertrag ist ausgelaufen und ich habe in der zweiten Saison einfach zu wenig Spielzeit bekommen.

LAOLA1: Welches Fazit ziehst du aus dieser Zeit?

Kresche: Profisport ist sehr schön, kann aber auch sehr hart sein. Es spielen viele Faktoren mit, die nicht nur mit Leistung zu tun haben. Es gibt viele Einflüsse, mit denen man so nicht unbedingt rechnet.

LAOLA1: Wie läuft die Suche nach einer neuen Herausforderung?

Kresche: Es gibt Angebote. Ich muss schauen, wo das Gesamtpaket für mich passt. Da geht es um Dinge wie Infrastruktur, Spielzeit oder das Betreuerteam. Außerdem komme ich mit Partner und Hund, es muss für uns einfach passen.

LAOLA1: Gibt es irgendeine Wunschdestination?

Kresche: Tatsächlich nicht.

LAOLA1: Geht es in Richtung Ausland oder ist für dich ein Wechsel nach Österreich auch denkbar?

Kresche: Ich bin für beides offen.

LAOLA1: Welche Ziele hast du noch in deiner Karriere?

Kresche: Ich bin sehr gegenwartsorientiert und schaue einfach, dass ich jetzt das Beste heraushole. Ich mache mir keinen Druck bei der Vereinssuche, auch wenn es schon relativ spät ist. Ich mache aus der jetzigen Situation das Beste.


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