Österreichs Fußball-U19-Frauen-Auswahl träumt vor Beginn der EM in Belgien vom großen Wurf.
Die Truppe von Johannes Spilka nimmt bei der vierten Nachwuchs-Turnier-Teilnahme eines ÖFB-Frauen-Teams nicht nur einen erstmaligen Punktgewinn ins Visier, sondern denkt noch weiter. Sollte man die Vierergruppe mit Deutschland, den Niederlanden und Belgien unter den Top zwei abschließen, würde dies neben dem Semifinal-Einzug auch das Ticket für die U20-WM 2024 in Kolumbien bedeuten.
Los geht es am Dienstag (17:30 Uhr) in Tubize vor den Augen von Neo-ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer gegen die Deutschen, mit sechs Titeln Rekord-Europameister. Danach warten wieder in Tubize die Niederländerinnen (Freitag, 20:30 Uhr), ehe zum Abschluss in La Louviere das Kräftemessen mit den Gastgeberinnen auf dem Programm steht (24. Juli, 17:30 Uhr/alle Spiele live ORF Sport +).
Jüngste Entwicklung lässt auf Großes hoffen
"Deutschland ist der große Favorit, auch die Niederländerinnen sind brutal stark und fast auf einer Ebene mit den Deutschen. Belgien ist ein bisschen die große Unbekannte", sagte Spilka.
Selbst wenn die ÖFB-Auswahl nicht als aussichtsreichster Semifinal-Anwärter gilt - die jüngsten Resultate lassen hoffen. So wurde etwa Deutschland im vergangenen November in der EM-Qualifikation mit 2:1 besiegt, außerdem gab es Testspiel-Erfolge gegen England (2:1) und zuletzt im April gegen Italien (2:1).
"Unsere große Stärke ist der Zusammenhalt. Wir haben eine sehr verspielte, aber auch harmonische Truppe, und darüber hinaus viel individuelle Klasse", erklärte Spilka.
U19-Damen mit jeder Menge Erfahrung
Der Coach hat mit Naika Reissner nur einen verletzungsbedingten Ausfall zu beklagen. Chiara D'Angelo und Tatjana Weiss waren bereits 2019 bei der U17-EM dabei, Torfrau Mariella El Sherif verfügt über A-Team-Erfahrung und Linda Natter sicherte sich in der abgelaufenen Bundesliga-Saison die Torschützinnenkrone.
Auch anderen Kader-Mitgliedern wird eine erfolgreiche Karriere prophezeit, weshalb Spilka viel Optimismus versprüht. "Wir sind eine Truppe mit ganz großen Träumen. Natürlich ist die U20-WM ein Thema, wir wollen das unbedingt und trauen es uns auch zu. Doch wir wissen auch, dass zwischen Sieg und Niederlage oft nur ein winziges Tröpfchen liegt."
Nach den Angaben des Niederösterreichers lautet das Motto seines Teams "Lust zu quälen". Ziel sei es, die Großen mit viel Laufbereitschaft und Einsatz mehr als nur zu ärgern. "Wir haben gesagt, wir wollen eine Hass-Truppe werden, eine Mannschaft, gegen die niemand gern spielen will. Und das sind wir geworden."