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St. Pölten in der Champions League? "Wir benötigen Losglück"

Die SKN-Frauen möchten erneut in die Gruppenphase der Champions League. Am Samstag startet der Meister zu Hause in die Qualifikation.

St. Pölten in der Champions League? Foto: © GEPA

Der SKN St. Pölten dominiert seit Jahren die Admiral Frauen-Bundesliga und untermauert dies mit beeindruckenden Leistungen. In der vergangenen Saison verzeichneten die Wölfinnen 17 Siege und nur eine knappe 0:1-Niederlage gegen Altach/Vorderland.

Doch nicht nur national, auch auf internationaler Bühne sorgten sie für Aufsehen, indem sie sich im vergangenen Jahr für die Gruppenphase der Women's Champions League qualifizierten.

Dieses Jahr streben die Niederösterreicherinnen erneut nach diesem Erfolg. Am Samstag beginnt ihr internationaler Weg auf heimischem Terrain in der ersten Qualifikationsrunde der Women's Champions League, wo sie auf den griechischen Meister PAOK Thessaloniki treffen.

Ordentlicher Start in die Liga

In der Admiral Bundesliga hat der Serienmeister die ersten beiden Aufgaben mit Bravour erledigt. Bei der Wiener Austria siegten die Niederösterreicherinnen mit 1:0, am zweiten Spieltag feierten die Wölfinnen einen 5:1-Erfolg über die Vienna, und das, obwohl Trainerin Luise Brancao im Vorfeld einige Ausfälle hinnehmen musste.

In der Admiral Frauen Bundesliga sind die Wölfinnen eine Klasse für sich
Foto: © GEPA

"Dass wir dennoch gewonnen haben, zeigt, wie stark unser Kader ist. In der Defensive haben wir gut gearbeitet. Die Gegner waren nicht leicht, daher bin ich sehr zufrieden", sagt die Übungsleiterin gegenüber LAOLA1.

Aufgrund der anspruchsvollen Aufgaben hat sich das Team zuletzt verstärkt auf die heimische Liga konzentriert. "Wir haben klar gesagt, die Champions League kommt erst später", so Brancao, die in der Saison auf zwei wichtige Spielerinnen der Vorsaison verzichten muss. Kapitänin Jasmin Eder und Stefanie Enzinger beendeten ihre Karriere.

"Das bemerke ich in den Gesichtern der Spielerinnen. Das Training ist aktuell unglaublich, und die Spannung liegt in der Luft."

Luise Brancao über die Vorfreude auf die CL-Quali

"Beide fehlen uns extrem. Wir müssen jedoch nach vorne schauen. Die jungen Spielerinnen müssen mehr Verantwortung übernehmen. Dafür brauchen sie Zeit, und die bekommen sie auch", meint die Trainerin.

Jetzt steigt jedoch die Vorfreude auf die Champions-League-Qualifikationspartie gegen PAOK. "Das bemerke ich in den Gesichtern der Spielerinnen. Das Training ist aktuell unglaublich, und die Spannung liegt in der Luft", verrät die Übungsleiterin. In der ersten Runde gilt der SKN als klarer Favorit. Dennoch erwartet Brancao "ein sehr schwieriges Spiel“.

Vorteile gegenüber PAOK

Gegenüber den Griechinnen haben die Niederösterreichinnen nicht nur den Heimvorteil. Der SKN war für das Finale der ersten Qualifikationsrunde gesetzt. PAOK musste hingegen am Mittwoch in St. Pölten gegen Racing Letzebuerg antreten und setzte sich dort mit 6:1 durch.

"Athletisch haben sie bereits einen Nachteil, da sie nur zwei Tage Pause hatten. Wir sind sicherlich frischer, aber wir sprechen hier von Champions-League-Niveau. Mit der richtigen Motivation können sie das sicher kompensieren", weiß Brancao. Aber auch in der Matchvorbereitung half die Partie: "Normalerweise analysieren wir den Gegner im Detail. Dieses Mal hatten wir Schwierigkeiten, den Gegner zu analysieren, da es kaum Videomaterial gibt, und sie viele neue Spielerinnen haben."

Entsprechend intensiv hat Brancao die Partie am Mittwoch von der Tribüne aus verfolgt.

Gelingt der Aufstieg, geht es in der zweiten und letzten Qualifikationsrunde vor der Gruppenphase weiter. "Da benötigen wir ein bisschen Losglück. Wir müssen hoffen, einen Gegner zu bekommen, der nicht so stark ist", betont die Trainerin.

"Wir freuen uns nicht über Siege mit einem Unterschied von 15 bis 16 Toren. Wir freuen uns vielmehr über ein knappes 1:0, bei dem der Gegner stark war. Das bringt sowohl uns als auch dem Gegner mehr."

Luise Brancao über die Qualitätsunterschiede in der Liga

Langfristig plant der SKN, sich unabhängiger von der Losfee zu machen, indem er den jungen Kader weiterentwickelt. Für den Verein ist es auch wichtig, dass die Konkurrenz in der Admiral Bundesliga stärker wird. Kantersiege gegen deutlich schwächere Mannschaften, wie sie in der vergangenen Saison üblich waren, bremsen die Entwicklung der SKN-Spielerinnen.

"Wir freuen uns nicht über Siege mit einem Unterschied von 15 bis 16 Toren. Wir freuen uns vielmehr über ein knappes 1:0, bei dem der Gegner stark war. Das bringt sowohl uns als auch dem Gegner mehr", betont Brancao. Dem SKN könnte auch eine geplante Reform des ÖFB zugutekommen, die eine Formatänderung vorsieht, bei der die Liga ab der Saison 2024/25 in untere und obere Playoff-Gruppen unterteilt wird. "Das würde uns sehr zugutekommen, da wir häufiger auf stärkere Gegner treffen", erklärt die Trainerin.

Laut Brancao ist die Meisterschaft in dieser Saison keineswegs ein Selbstläufer. "Ich erwarte ein enges Rennen bis zum Schluss", meint die 41-Jährige.

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