Nach Zugeständnissen des Fußball-Verbandes und Versprechen durchgreifender Strukturveränderungen hat die spanische Nationalmannschaft der Frauen ihren Streik beendet.
Nach Verhandlungen bis spät in die Nacht hinein sei man zu einer Reihe von Vereinbarungen gekommen, sagte Víctor Francos, Präsident der obersten spanischen Sportbehörde (CSD), am Mittwoch.
Von den 23 für den Nations-League-Auftakt nominierten Profis haben sich 21 von einem Einsatz überzeugen lassen.
Gemeinsame Kommission soll Änderungen vorantreiben
Die beiden Spielerinnen, die nach den Verhandlungen das Trainingslager wieder verlassen wollten, würden laut Francos nicht bestraft.
Als Ergebnis der siebenstündigen Gespräche zwischen CSD, den Spielerinnen und dem von ihnen scharf kritisierten Verband (RFEF) in einem Hotel bei Valencia verkündete Francos, dass der Verband die von den Fußballerinnen geforderten tiefgreifenden Änderungen ab Donnerstag umsetzen wolle.
Dafür werde eigens eine gemeinsame Kommission gebildet, bestehend aus CSD, RFEF und den Spielerinnen.
Die sportliche Zukunft der neuen Teamchefin Montse Tomé, die als Vertraute von Rubiales gilt, habe laut Francos nicht zur Disposition gestanden.
Der Beginn eines langen Weges
Am Montag hatte Tomé 15 Weltmeisterinnen für die Spiele der Nations League am Freitag in Schweden sowie am Dienstag darauf daheim gegen die Schweiz nominiert, obwohl diese Sportlerinnen zusammen mit anderen Kolleginnen ihren Streik schon vor Tagen angekündigt hatten.
Am Dienstag beugten sich aber mindestens elf Weltmeisterinnen dem Druck des Königlich Spanischen Fußballverbandes und traten zum Lehrgang bei der Nationalelf an. Der Verband hatte mit empfindlichen Geldstrafen und langjährigen Sperren gedroht. Nun folgte die Einigung.
"Es ist der Beginn eines langen Weges, der vor uns liegt", sagte die Präsidentin der Spielerinnengewerkschaft, Amanda Gutierrez.
Den Kuss-Skandal ausgelöst hatte der inzwischen zurückgetretene RFEF-Präsident Luis Rubiales, als er die Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney ungefragt auf den Mund küsste.