Megan Rapinoe schließt einen Besuch der amerikanischen Fußball-Weltmeisterinnen bei Präsident Donald Trump weiterhin aus.
"Ich würde nicht gehen und jede Mannschaftskollegin, mit der ich explizit darüber gesprochen habe, würde auch nicht gehen", erklärt Rapinoe im US-Sender CNN.
Sie glaubt nicht, dass "irgendjemand in der Mannschaft" ein Interesse daran hat, sich "von dieser Regierung vereinnahmen und korrumpieren zu lassen", macht sie deutlich. Ob es überhaupt eine Einladung ins Weiße Haus geben wird, ist allerdings nach wie vor unklar.
Zahlreiche Absagen für Trump
Seitdem Trump 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, haben sich die traditionellen Empfänge erfolgreicher Sportler in den USA zu einem Politikum entwickelt. Einer Aufstellung von US-Medien zufolge hat seitdem rund die Hälfte der 20 Sieger von College- und Profiwettbewerben ihren Besuch abgesagt oder wurden gar nicht erst eingeladen.
Prominente Beispiele waren die Golden State Warriors, Basketball-Meister der Jahre 2017 und 2018, sowie die Philadelphia Eagles, die 2018 das American-Football-Großereignis Super Bowl gewannen. Auch vom amtierenden Baseball-Champion Boston Red Sox kam nur ein Teil der Mannschaft ins Weiße Haus.
Bereits vor dem WM-Finalsieg am Sonntag gegen die Niederlande hatte Rapinoe gelobt, bei einer möglichen Einladung von Trump zu Hause bleiben zu wollen. Der hatte daraufhin im Kurzbotschaftendienst Twitter geantwortet, die Stürmerin "sollte niemals unser Land, das Weiße Haus oder unsere Flagge geringschätzen".
Besuch im Kapitol genehm
Rapinoe ist eine von mehreren homosexuellen Spielerinnen in der Nationalmannschaft. Sie warf Präsident Trump vor, mit seinem Slogan "Make America Great Again" die Vergangenheit zu verklären und sich auf ein Amerika zu berufen, in dem zahlreiche Menschen von vorneherein aus dem gesellschaftlichen Konsens ausgeschlossen waren.
Auf die Frage, ob sie eine Nachricht für den Präsidenten habe, sagte Rapinoe am Dienstag: "Ich würde sagen, dass Ihre Botschaft Menschen ausschließt. Sie schließen mich aus. Sie schließen Menschen aus, die aussehen wie ich. Sie schließen nicht-weiße Menschen aus."
Einer Einladung ins Kapitol, die führende Mitglieder der Demokraten bereits ausgesprochen haben, wollen die US-Frauen hingegen Folge leisten. In dem Gebäude in Washington sind die beiden Kammern des Kongresses angesiedelt, der in den USA für die Gesetzgebung zuständig ist. Auch Rapinoe kündigte ihr Kommen an.