Der Funktionär, der im Vorfeld einer Bundesligapartie der Spielgemeinschaft SPG Ladies FC Lustenau/FC Dornbirn in einer Besprechung mehrere Spielerinnen mit einer Schusswaffe bedroht haben soll, ist "auf beidseitigen Wunsch" von allen seinen Aufgaben entbunden worden. Das betonte Dornbirn-Obmann Gerhard Ölz in einem Statement auf der Vereinshomepage.
Seitens der Spielgemeinschaft hieß es auf APA-Anfrage, dass der Club am kommenden Sonntag jedenfalls spielen werde.
Drohung in der Kabine
Kolportiert wurde und wird, dass der nunmehrige Ex-Funktionär mit der Waffe in die Kabine gekommen sein soll. Er habe mit der Waffe gedroht, ganz nach dem Motto: Wird die Partie nicht gewonnen, wird davon Gebrauch gemacht. "Die erhobenen Vorwürfe werden vom Betroffenen bestritten", sagte Ölz.
Der aktuelle Fokus liege auf der vollumfänglichen Aufklärung des Falls. Beide Traditionsvereine – der FC Dornbirn und der FC Lustenau – würden diesbezüglich eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden anbieten. "Weder psychische noch physische Gewalt haben einen Platz im Sport, aber auch nicht in unserer Gesellschaft", betonte Ölz.
Fünf Vertragsauflösungen bestätigt
Bedrohte Spielerinnen aus dem Ausland kehrten nach der ominösen Besprechung unverzüglich in ihre Heimatländer zurück. Wolfgang Ties, Assistent der SPG-Geschäftsführung, bestätigte auf APA-Anfrage Medienberichte, wonach mittlerweile fünf Verträge mit Spielerinnen aufgelöst wurden. Der daraus resultierende Personalmangel führt aber nicht zu einer Absage des Spiels am Sonntag gegen FC Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen. Laut Ties steht ein Antreten außer Frage.
Die Polizei ermittelt in dem Vorfall, kommentiert laufende Erhebungen aber nicht. Über den Vorfall informiert sind natürlich auch die Vereinigung der Fußballer (VdF) und der ÖFB.
Der Fußballverband verzichtete unter Verweis auf das laufende Verfahren ebenfalls auf eine Stellungnahme zu den Vorkommnissen, hielt aber fest: "Der ÖFB konzentriert sich mit vollen Kräften darauf, in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen, als vertrauensvoller Partner für Vereinsvertreter und Spielerinnen zu fungieren und konstruktiv zur Aufarbeitung beizutragen."
Verfehlungen würden vom ÖFB "im vollen Rahmen seiner verbandsrechtlichen Sanktionsmöglichkeiten geahndet".