Das Futsal-Nationalteam schreibt in Schweden Geschichte und steht bei der erstmaligen Teilnahme an einer WM-Qualifikation in der Quali-Hauptrunde!
Die Mannschaft von Teamchef Patrik Barbic muss sich im letzten Gruppenspiel der Quali-Vorrunde in Karlskrona zwar gegen Andorra mit 1:5 geschlagen geben, aufgrund des 4:0-Sieges von Schweden im zweiten Gruppenspiel gegen Albanien steigt Österreich als Gruppenzweiter hinter dem Gastgeber in die Hauptrunde auf.
Aus den ersten beiden Spielen hatte Österreich ein 3:3-Unentschieden gegen Schweden sowie einen 3:2-Sieg gegen Albanien geholt.
Bittere erste Halbzeit für Österreich
Das Spiel gegen Andorra verläuft für die ÖFB-Auswahl äußerst unglücklich. Wie in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Schweden verteidigen die Andorraner tief in der eigenen Hälfte und warten von Beginn an auf Kontersituationen und Fehler des Gegners. Nach einem Ballgewinn kann Guillem Castro sein Team aus Andorra früh in Führung bringen.
Die ÖFB-Auswahl lässt sich davon aber nicht beirren und versucht das Defensivbollwerk aus Andorra zu durchbrechen. Manuel Leeb kommt in der sechsten Minute zu einem guten Abschluss, der Keeper des Gegners kann aber parieren.
In Minute 14 dann beinahe Mirza Jatic mit dem verdienten Ausgleich, erneut ist der Schlussmann der Andorraner per Reflex zur Stelle. Praktisch aus dem Nichts ein weiterer Rückschlag für Österreich: Einen der seltenen Angriffe Andorras schließt Christian Regalo Figueiredo in der 18. Minute zum 0:2 ab.
ÖFB-Team druckvoll, aber Andorra extrem effizient
Spielhälfte zwei beginnt mit enorm druckvollen Österreichern, die sich in der 23. Minute auch endlich belohnen können: Nach einer traumhaften Vorarbeit von Edwin Skrgic knallt Mirza Jatic die Kugel zum Anschlusstreffer ins Netz. Sekunden später Skrgic beinahe mit dem sofortigen Ausgleich, einmal mehr kann der Torhüter von Andorra halten.
In Minute 27 schlägt auf der Gegenseite erneut Regalo Figueiredo zu und setzt Österreich damit unter Druck. In den Schlussminuten agiert das ÖFB-Team mit "Flying Goalkeeper", also einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters, und riskiert damit alles.
Das erneute Anschlusstor will aber nicht mehr fallen, stattdessen stellen Eric Mesquita und Oriol Rodriguez Sierra mit Treffern ins leere Tor den Endstand her. Trotz eines Schuss-Verhältnisses von 52:20 muss sich Österreich damit Andorra geschlagen geben.
Auslosung der Quali-Hauptrunde am 6. Juli
Dennoch erreicht das ÖFB-Team am Ende des Turniers sein Ziel, übersteht bei der erstmaligen Teilnahme an einer WM-Qualifikation die Vorrunde und zieht in die Quali-Hauptrunde der FIFA Futsal WM 2024 ein.
Für das Futsal-Nationalteam schließt sich damit an diesem Dienstag auch ein Kreis. Exakt drei Jahre nach dem allerersten Spiel seiner Geschichte gegen Deutschland am 12. April 2019 (2:2) erreicht das Barbic-Team damit einen weiteren Meilenstein seiner noch jungen Geschichte.
In der Quali-Hauptrunde steigen zusätzlich zu den 12 Gruppensiegern und Gruppenzweiten aus der Vorrunde die 24 Teams mit den derzeit höchsten Koeffizienten in den Bewerb ein.
Am 6. Juli werden die insgesamt 36 Mannschaften in zwölf Dreiergruppen gelost, in denen jede Mannschaft je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen jede andere Mannschaft ihrer Gruppe bestreitet. Abgeschlossen wird die Hauptrunde bis zum 8. März 2023.
Die Stimmen zum Spiel und zum Aufstieg:
Teamchef Patrik Barbic: "Das Spiel gegen Andorra tut weh, weil uns wenig gelungen ist. Wir haben noch selten gegen so defensive Gegner gespielt, deshalb taten wir uns schwer. Aber nach der Niederlage haben wir trotzdem daran geglaubt, dass wir weiterkommen, weil wir der Meinung waren, dass wir es uns mehr verdient haben als Albanien. Jetzt sind wir überglücklich, dass wir weiter sind. Es ist eine historische Leistung und die Belohnung für eine harte Arbeit. Heute vor drei Jahren hatten wir unser erstes Spiel gegen Deutschland und genau an diesem Tag ziehen wir in die nächste WM-Qualirunde ein. Es ist einfach eine schöne Momentaufnahme."
Kapitän Vahid Muharemovic: "Nach unserem Spiel waren wir sehr niedergeschlagen, weil wir keine gute Leistung gegen Andorra abgerufen haben. Im Großen und Ganzen sind wir aber verdient aufgestiegen und ich bin froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. In Summe haben wir in diesem Turnier gezeigt, was für ein starkes Team wir sind."