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Aufstieg! Darmstadt: "Sind ein geiler Haufen!"

Darmstadt 98 steht sechs Jahre nach dem Abstieg wieder in der deutschen Bundesliga. Aufstiegstorschütze Philipp Tietz ist nach dem Sieg überglücklich und stolz.

Aufstieg! Darmstadt: Foto: © getty

Die Rückkehr der Lilien in die deutsche Bundesliga ist perfekt!

Exakt sechs Jahre nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit gelingt dem SV Darmstadt 98 mit einem 1:0-Heimsieg über den 1. FC Magdeburg (zum Spielbericht >>>) die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus.

Die entscheidende Partie gestaltete sich für alle Beteiligten, darunter auch die ÖFB-Legionäre Mathias Honsak und Emir Karic, als eine Achterbahn der Gefühle, allem voran für Siegtorschütze Phillip Tietz.

"Ich bin fix und fertig, die letzten zwei Minuten haben sich angefühlt wie 20. Die Fans haben es sich so sehr verdient, dass wir ihnen so eine tolle Saison beschert haben, daher danke ich jedem Lilien-Fan, der uns die Daumen gedrückt hat", so der 25-Jährige im "Sky"-Interview.

Der gebürtige Braunschweiger resümiert und analysiert die letzten Auftritte seiner Mannschaft, die nicht immer zur Gänze souverän abliefen, wie folgt: "Die letzten beiden Spiele waren nicht einfach für uns, da wir eine Menge Druck hatten, mit dem wir erst mal richtig umgehen mussten."

"Das Spiel heute war vielleicht auch nicht das Schönste, aber mir ist das gerade scheißegal, denn nächte Saison fahren wir nach München, nach Berlin und nach Dortmund und versuchen da alles rauszuhauen."

Tietz: "Danke VAR, wirklich!"

 

Sein fast von ihm vergessenes Siegtor, das der 25-Jährige in der 36. Minute erzielen konnte, wurde zunächst aufgrund einer möglichen Abseitsstellung vom VAR minutenlang geprüft. Schiedsrichter Osmers entschied nach Beratung dann aber schlussendlich, den Treffer zu geben und die Lilien auf die Reise in die Bundesliga zu schicken. 

"Ich bin gerde so emotional, da habe ich tatsächlich vergessen, dass ich das Siegtor gemacht habe. Dazu kann ich nur sagen: Danke VAR, wirklich", so der Siegtorschütze weiter. 

Mit Ende der Partie und dem Abfall des Drucks wurde Tietz erst merklich, wie stark dieser tatsächlich auf der gesamten Mannschaft lastete und wie sehr die eigenen Leistungen davon beeinflusst waren.

 

Darmstadt im Freudentaumel! Die Bilder zur Aufstiegsfeier

"Den Druck haben wir in den letzten Wochen extern eigentlich nicht kommuniziert. Natürlich hatten wir jede Menge Druck, das ist kein Geheimnis. Gegen St. Pauli haben wir finde ich ein gutes Spiel gemacht, gegen Hannover sah es dann weniger gut aus, wobei das auch daran lag, dass wir ständig unter Druck gestanden sind und liefern mussten. Deswegen ist die Erleichterung umso größer, dass wir das Ziel heute erreicht haben. Jetzt heißt es nur mehr feiern, feiern, feiern."

Ohne einen starken Marcel Schuhen im Tor und ein generell starkes Kollektiv hätte es in dieser Saison allerdings keinen Aufsteiger aus Darmstadt geben können, ist sich der 25-Jährige sicher.

"Marcel hat uns nicht nur heute, sondern auch in anderen Spielen den Allerwertesten gerettet, klar. Aber daran sieht man mal wieder ,was wir für eine geschlossene Mannschaft haben, bei uns zählt das Kollektiv, wir gewinnen auf und neben dem Platz gemeinsam. Daran sieht man, was für ein geiler Haufen wir sind."

Lilien-Trainer Lieberknecht fühlt innere Leere

Ebenso wie Tietz war auch Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht für den Erfolg der Lilien maßgeblich verantwortlich. Für den 49-Jährigen stellt der Aufstieg einen Tag der Freude, des Stolzes, aber auch der Leere dar. 

"Von mir ist gerade sehr viel abgefallen. Ich bin leer, aber innerlich ist ein unglaublicher Stolz da, aber auch Erinnerungen an frühere Zeiten aus meiner Zeit in Braunschweig. Ich musste von Beginn weg eine Mannschaft haben, die mir komplett folgt und das war der Fall. Für alle Beteiligten ist das ein unglaublicher Tag heute. Ohne das runterzuspielen: Ich bin überragend stolz, aber auch irgendwie leer", so Lieberknecht gegenüber "Sky". 

Erleichtert sei Lieberknecht auch deshalb, weil man nun dem Saisonabschluss in Fürth völlig entspannt entgegenblicken könne: "Natürlich waren wir froh als es rum war, auch weil unser Restprogramm in Fürth ziemlich stramm gewesen wäre."

Über die Datumsgleichheit mit dem letzten Aufstieg vor sechs Jahren freut sich der 49-Jährige umso mehr: "Dass wir genau am selben Tag wie damals aufsteigen ist natürlich eine unglaubliche Geschichte. Danke an alle!"

"Wäre genial, wenn Heidenheim mit uns aufsteigt"

Zuletzt vergisst der ehemalige DFB-U21-Nationalspieler die Bedeutung des eben geschafften Erfolges für alle Beteiligten nicht und ist über den möglichen Ausftieg zweier "kleiner" Teams in die Bundesliga erfreut: 

"Der Aufstieg jetzt ist sensationell, denn du weißt, wie sehr die Leute danach lechtzen. Wir haben alle dazu beigetragen, die Fans, die Spieler, die Verantwortlichen. Sollte Heidenheim auch noch mit uns aufsteigen, dann wären zwei kleine Teams im großen Bundesliga-Kosmos mit dabei, was eine tolle Sache wäre."




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