Werder Bremen verspielt gegen Nachzügler Holstein Kiel vor heimischen Publikum eine 2:0 Führung. Die Grün-Weißen müssen sich am 32. Spieltag der 2. Bundesliga schlussendlich mit 2:3 geschlagen geben.
Nach dem 4:1 Erfolg letztes Wochenende im Spitzenspiel gegen Schalke startet Werder erneut überfallsartig in die Partie.
Niklas Füllkrug wird von Mitchell Weiser sehenswert per Hacke eingesetzt und vollstreckt nach weniger als zwei Minuten zur Führung (2.). Die Bremer erhöhen noch vor der Pause auf 2:0. Marvin Duksch verwandelt einen Hand-Elfmeter (23.) Es ist das 20 Saisontor für den 28-jährigen Stürmer.
Sicher geglaubter Sieg entschwindet
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit machen die Bremer das Spiel selbst wieder spannend.
Nach einem Kiel-Eckball bekommen der Tabellenführer den Ball nicht geklärt, ein harmloser Abschluss wird dann von Niklas Füllkrug unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht (45.) - Anschlusstreffer.
20 Minuten vor Schluss der nächste bittere Rückschlag aus Sicht der Bremer. Anthony Jung trägt sich als vierter Grün-Weißer in die Torschützenliste ein. Der Verteidiger will retten, lässt seinem eigenen Schlussmann Pavlenka aber keine Chance - 2:2 (71.)
Das erste Kieler Tor bringt die Partie schließlich zum Kippen. Julian Korb (85.) profitiert davon, dass Pavlenka einen Pichler-Abschluss nur unzureichend klären kann. Der Abstauber aus kurzer Distanz zum 3:2 lässt die Heimfans verstummen.
Schalke beißt sich durch
Grenzenloser Jubel herrscht dagegen bei Schalke, das mit einem 2:1 Arbeitssieg gegen Sandhausen die Tabellenführung übernimmt.
Die Knappen verzeichnen über die ersten 70 Minuten die größeren Spielanteile und finden auch einige Großchancen vor. Allerdings scheitert es im Angriffsdrittel oft am letzten Pass, der nicht den Weg zum Mitspieler findet.
Dann erzwingen die Gelsenkirchner die Entscheidung. Ausgerechnet Toptorjäger Terodde erzielt seinen 26. Saisontreffer und sorgt an der Seitenlinie für Erleichterung. Zuerst jagt Churlinov den Ball an den Innenpfosten, im Fünfmeterraum profitiert der Goalgetter vom anschließenden Abpraller (71.).
Diekmeier bringt die Heimmannschaft kurz wieder in die Partie (83.). Doch Simon Terodde bringt die Knappen mit dem 2:1 in der Nachspielzeit wieder auf die Siegerstraße.
Damit ist Schalke (1./59 Pkt.) in der Pole-Position für einen Direktaufstieg in die Bundesliga. Schon nächste Woche könnte man diesen fixieren (Tabelle >>).
St. Pauli profitiert von Elfer-Entscheidung
In einer ereignisreichen Partie trennen sich St. Pauli und Nürnberg mit 1:1.
Ohne den verletzten Guido Burgstaller fehlt es den Hamburgern in der Offensive an Durchschlagskraft. Der "Club" findet in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten vor, belohnt sich aber nicht.
Danach übernehmen die Norddeutschen die Kontrolle über das Spielgeschehen.
In Minute 74 dann die vermeintliche Entscheidung zu Gunsten der Hamburger. Luca Zander wird im Strafraum zu Fall gebracht und Daniel-Kofi-Kyereh vollstreckt zum 1:0.
Nürnberg bleibt aber im Aufstiegsrennen: Taylan Duman (90.+2) erzielt kurz vor dem Ende den späten Ausgleich für die Franken.
St. Pauli (4./54) verpasst die Riesenchance sich im Aufstiegsrennen nach vorne zu arbeiten. Nürnberg (6./51) kann durch den Punkt noch hoffen.
Düsseldorf sichert Klassenerhalt
Düsseldorf schlägt Heidenheim auswärts mit 3:1 und kann damit auch rechnerisch nicht mehr absteigen.
Im Duell der Mittelständer ergreift die Fortuna die Initiative. Jakub Pitrowski nimmt sich ein Herz und zieht aus 20 Metern ab - 1:0 (20.). Felix Klaus sorgt mit dem 2:0 per Abstauber in der 32 Minute für die Vorentscheidung.
Kurz nach Wiederanpfiff können die Heidenheimer auf 2:1 verkürzen. Eine Malone-Flanke fliegt und fliegt, bis sie schließlich im Tor von Kastenmeier landet (47.). Die Antwort der Gäste folgt auf dem Fuß. ÖFB-U21-Nationalspieler Christoph Klarer stellt per Kopf den alten Abstand wieder her (56.).
Düsseldorf (10./41) sichert sich damit dem Klassenerhalt, der KSC (11./40) ist seit dem letzten Spieltag gerettet.
Hannover bringt Dresden unter Zugzwang
Hannover macht mit einem 2:0 gegen den KSC die Lücke auf die Abstiegsränge noch größer.
Hendrik Weydandt bringt die "96er" nach Maina-Flanke per Kopf in Führung (25.). Maximilian Beier macht in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90+4.).
Hannover kann den Abstand auf die Abstiegsplätze auf neun Punkte vergrößern. Dynamo Dresden müsste also mindestens alle verbleibenden Partien gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen, um der Relegation noch zu entgehen.
2. Bundesliga - Spielplan/Ergebnisse >>>
ÖFB-Legionäre im Einsatz:
Lukas Hinterseer (Hannover) - auf der Bank
Christoph Kobald (Karlsruhe) - 90 Minuten
Markus Kuster (Karlsruhe) - auf der Bank
Nikola Dovedan (Nürnberg) - ab der 45. Minute
Benedikt Pichler (Kiel) - bis zur 90.+2 Minute
Romano Schmid (Bremen) - bis zur 73. Minute
Marco Friedl (Bremen) - 90 Minuten
Konstantin Kerschbaumer (Heidenheim) - auf der Bank
Christoph Klarer (Düsseldorf) - 90 Minuten, Gelbe Karte, 1 Tor
Marcel Ritzmaier (Sandhausen) - auf der Bank
Martin Frasil (Schalke) - 90 Minuten
Reinhold Ranftl (Schalke) - nicht im Kader