news

Fadenkreuz-Banner: 96-Geschäftsführer Kind erstattet Anzeige

Martin Kind stand zuletzt im Fokus von Fan-Protesten. Nun reagiert der Geschäftsführer von Hannover 96.

Fadenkreuz-Banner: 96-Geschäftsführer Kind erstattet Anzeige Foto: © getty

Eine Welle des Protests zieht momentan durch Deutschlands Fußballstadien.

Fans unterschiedlicher Klubs protestieren gegen den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) (alle Infos >>>).

Fadenkreuz-Banner im Gästeblock

Auch beim torreichen Zweitliga-Aufeinandertreffen zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96Louis Schaub trug sich beim 4:3 für die "96er" in die Torschützenliste ein – kam es zu Protesten.

Aufgrund von Fahrradschlössern, die an ein Tor angekettet wurden, und Gegenständen auf dem Spielfeld verzögerte sich zunächst der Anpfiff zur zweiten Hälfte.

In der Mitte des zweiten Spielabschnitts wurde die Partie dann für rund 30 Minuten unterbrochen. Der Grund: Die Gästefans aus Hannover präsentierten in ihrem Block ein Banner, auf dem das Konterfeit von Martin Kind, Geschäftsführer des ausgegliederten Profifußball-Bereichs, in einem Fadenkreuz zu sehen war.

Auch führende Personen der potenziellen DFL-Investoren CVC und Blackstone wurden mit einem Fadenkreuz auf Bannern abgebildet. Zudem wurden DFL-kritische Spruchbänder gezeigt. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch, wurde aber vorgesetzt, als die Banner eingerollt wurden.

Persona non grata

Hannover 96 reagierte am Montag auf die Vorkommnisse. Zum Umgang mit den Fadenkreuz-Plaketen heißt es: "Es ist bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft tätig wird. Martin Kind wird aber auch selbst Anzeige erstatten."

Kind machte sich schon vor einigen Jahren als Gegner der 50+1-Regel bei den Hannover-Fans unbeliebt. Spekulationen, wonach der 79-Jährige – entgegen der Anweisung seines Vereins – bei der DFL-Mitgliederversammlung im vergangenen Dezember für den Einstieg eines Investors gestimmt haben soll, heizten die Situation zuletzt zusätzlich an.

Hannover 96 wolle aufgrund der "Gesamtentwicklung der zurückliegenden Wochen und Monate" nun jedenfalls seine Sicherheitsstrukturen überprüfen und verändern. "Ein verändertes Sicherheitskonzept mit Blick auf die neue Saison wird derzeit diskutiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass – angepasst an die weiteren Entwicklungen – bereits in den kommenden Wochen erste Maßnahmen realisiert werden."

Zudem hält der Zweitligist fest: "Dass Fanszenen ihre Vorbehalte äußern, ist vollkommen legitim. Die Wahl der Mittel muss jedoch angemessen bleiben."


Kommentare