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1. FC Heidenheim 1846 1. FC Heidenheim 1846 FCH
Endstand
2:3
0:0, 2:3
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Heidenheims dramatisches Aufstiegswunder ist "geisteskrank"

Der 1. FC Heidenheim ist erstklassig! Das Team um Aufstiegsheld Tim Kleindienst sorgt im Liga-Finale für unvergessliche und turbulente Szenen.

Heidenheims dramatisches Aufstiegswunder ist Foto: © getty

Als hätte der deutsche Fußball mit dem Meisterschaftsduell Dortmund gegen Bayern nicht schon genug an Dramatik gehabt, lieferte auch die 2. Deutsche Bundesliga ein Herzschlagfinale.

Der Hamburger SV erlebte Szenen, die dieser Sport in der Art und Weise selten hergibt: Fans stürmten nach Abpfiff im Glauben den Aufstieg geschafft zu haben den Platz, sicherten sich, wie üblich, bereits Teile des Rasens und des Tornetztes. Der HSV hatte Sandhausen knapp aber doch mit 1:0  geschlagen und stand zu diesem Zeitpunkt als fixer Aufsteiger fest - für gute acht Minuten. 

 

Doch die Anhänger des Traditionsklubs hatten dabei nicht die Geschehnisse in Regensburg am Schirm. Aufstiegskonkurrent Heidenheim hatte sich nach einem desaströsen Start von einem 0:2-Rückstand zurückgekämpft und anschließend noch einige Minuten zu spielen.

Kleindienst schreibt Fußballgeschichte 

Dann geschah das Undenkbare: Top-Torjäger Tim Kleindienst fiel in der achten Minute der Nachspielzeit der Ball vor die Füße und ließ sich die Chance nicht nehmen, seinen Klub erstmals ins deutsche Oberhaus zu schießen. 

Ausnahmezustand beim "Dorfklub" aus Heidenheim - völlige Fassungslosigkeit beim HSV.

"Da gibt es keine Worte für. Dafür lieben wir den Fußball, dafür lieben wir den Sport. Das ist geisteskrank", schüttelte Kleindienst im anschließenden Interview mit "Sky" ungläubig den Kopf. "Das ist Wahnsinn! Das ist Wahnsinn! Mehr geht nicht."

Zwei späte Treffer ließen Heidenheim noch an den Hamburgern vorbeiziehen. Nicht nur das: Die Truppe von Frank Schmidt krönte sich sogar zum Zweitliga-Meister und schüttelte sogar noch den SV Darmstadt (2.) ab, der sich am finalen Spieltag einen 0:4-Lapsus gegen Greuther Fürth leistete.

"Außergewöhnliche Mentalität"

"Wir haben es mehr als verdient. Das ist schwierig in Worte zu fassen", spricht Erfolgscoach Schmidt, der seit 16 Jahren beim FCH die Leitung innehat und somit der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball ist.

Vor allem die "außergewöhnliche Mentalität" seiner Mannschaft hat dem Trainerfuchs imponiert. "Wir geben nie auf. Ich bin megastolz."

Hamburger Glückwünsche

In Sandhausen machte sich indes großer Frust breit. "Das ist maximal bitter, elf Minuten Nachspielzeit, keine Ahnung warum", sagte Hamburgs Sportvorstand Jonas Boldt irritiert. "Das hat es die ganze Saison nicht gegeben. Aber Kompliment an Heidenheim."

Cheftrainer Tim Walter schlägt in die gleiche Kerbe und richtet zeitgleich motivierende Worte an sein Team: "Einfach kann jeder. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, genau wie Heidenheim. Glückwunsch an Heidenheim. Wir schütteln das ab und und dann geht's weiter. Wir werden diese Chance nutzen. Weil die Mannschaft einen guten Charakter hat, gegen uns ist es immer schwer. Wir freuen uns auf die beiden Relegationsspiele."

Der HSV muss nun am 2. Juni im Hin- und am 6. Juni im Rückspiel der Relegation gegen den VfB Stuttgart ran. 

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