Für Bundesliga-Absteiger Hertha Berlin ist es bisher eine Saison mit Höhen und Tiefen. Der aktuelle zwölfte Platz stimmt aber alles andere als zufrieden.
Trainer Pal Dardai lässt jetzt mit einem Statement gegen seinen Schützling Myziane Maolida aufhorchen. "Wir lassen ihn nicht hängen, geben ihm Spielpraxis und Analyse, aber er soll so schnell wie möglich weg von uns. Er hat sehr viele Chancen bekommen und war so faul wie ganz wenige Spieler, die ich in meinem Leben gesehen habe", wütet der Ungar auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hannover am Freitag.
Maolida musste zuletzt in der U23 Herthas ran. In der vergangenen Länderspielphase wusste er im Nationalteam der Komoren zu überzeugen. Beim 4:2 über die Zentralafrikanische Republik und beim 1:0 über Ghana in der WM-Quali markierte er je einen Treffer.
"Chance verspielt"
Ob Dardai ihm eine erneute Chance gibt? "Jetzt sieht man: er will, er hat sich nicht aufgegeben – das tut ihm gut. Aber ich will das nicht nochmal riskieren. Ich habe hier gute, fleißige Flügelspieler. Es tut mir leid, das hört sich hart an, aber ein Gustav Christensen ist mir viel wichtiger. Wir sind sehr fair mit ihm, er hat die Tore gemacht, weil er fit ist. Wir achten auf ihn, ich kenne auch seine Werte, wie viel er im Training läuft und so weiter, aber bei mir hat er seine Chance verspielt", bliebt der Übungsleiter, der Maolida bereits aus seiner zweiten Hertha-Amtszeit 2021 kennt, hartnäckig.
Maolida stand in der laufenden Saison erst einmal im Spieltagskader der Hertha-Profis, kam dort aber nicht zum Einsatz. Für die B-Garnitur lief er in der Reginalliga Nordost neun Mal auf, erzielte drei Treffer und lieferte zwei Assists.
2021 überwiesen die Berliner vier Millionen Euro für den heute 24-Jährigen an den OGC Nizza. Für die Hertha kam er seither "nur" 22 Mal zum Zug. Im Frühjahr 2023 wurde er an Stade Reims ausgeliehen.