Schwere Vorwürfe gegen HSV-Profi Bakery Jatta.
Laut "Sportbild" spielt der Offensivspieler des deutschen Zweitligisten unter falscher Identität, in Wahrheit soll er Bakary Daffeh heißen.
Der Hintergrund: Jatta floh 2015 aus seiner Heimat Gambia nach Deutschland. Dabei soll er sowohl Namen als auch Geburtsdatum geändert haben.
Laut den Recherchen soll er bereits am 6. November 1995 geboren worden sein und nicht, wie von ihm angegeben, am 6. Juni 1998. Das hieße, dass er bei seiner Einreise in Deutschland schon volljährig gewesen wäre, was das Asylverfahren erschwert hätte.
Trainer identifizieren Jatta als Daffeh
Laut "Sportbild" hätten zwei ehemalige Trainer ihren Schützling eindeutig als Bakary Daffeh identifiziert.
Sollte es sich bei Jatta in Wahrheit um Daffeh handeln, hätte er auch bereits eine beginnende Karriere als Fußballer hinter sich und unter anderem für die U20 von Gambia gespielt. Daffehs Spur verliert sich im Sommer 2015 - ungefähr zu jener Zeit, als Jatta nach Deutschland kam.
Bei Jatta hieß es stets, dass er seine Vereins-Karriere erst in Deutschland begonnen habe. In einem Portrait in der "Bild" meinte er etwa im Mai 2017: "Vor wenigen Monaten habe ich noch mit meinen Freunden in Afrika gekickt. Meist barfuß und auf Beton. Wer Fußballschuhe hatte, war wie ein König."
Stellungnahme des HSV
Während Jatta selbst beziehungsweise sein Berater zu den Vorwürfen keine Stellung beziehen, übermittelte der HSV ein schriftliches Statement von Vorstandsboss Bernd Hoffmann:
"Wir haben Bakery Jattas gültigen Reisepass inklusive Aufenthaltsgenehmigung vorliegen. Bakery hat sich seit seiner Ankunft bei uns als tadelloser Sportsmann und verlässlicher Mitspieler gezeigt. Er hat sich schnell in unsere Mannschaft und in unseren Klub integriert. Wir schätzen ihn als Spieler und Menschen."
Nürnberg-Protest gegen HSV-Spiel
Eine der Folgen, um die Vorwürfe gegen Bakary Jatta ist, dass der t 1. FC Nürnberg Einspruch gegen die Wertung des Ligaspiels gegen den Hamburger SV (0:4-Niederlage) eingelegt hat. Der Verein von Trainer Damir Canadi begründet dies laut einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom Mittwochabend mit der Berichterstattung über die Zweifel an der Identität von HSV-Spieler Bakery Jatta.
Jatta stand in dem Match in der Startelf und spielte 65 Minuten. Das zuständige DFB-Sportgericht habe den Hamburger SV bereits angeschrieben und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten, hieß es in der DFB-Mitteilung. Das Gremium werde zu gegebener Zeit über den Einspruch zu befinden haben.