Geht es schon wieder los?
Die enttäuschende 2:4-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig versetzte die Anhänger des Hamburger SV in Schockstarre. Schon Minuten vor Spielende verließen zahlreiche Zuschauer das Stadion.
"Über die Art und Weise müssen wir noch reden", haderte Cheftrainer Merlin Polzin nach der Partie.
Auf die Tabelle wirkte sich die erste Heimniederlage dieser Saison zwar nicht aus. Der 1. FC Köln, mit dem österreichischen Coach Gerhard Struber, konnte nicht gewinnen, spielte in Fürth nur 1:1. Und trotzdem hinterlässt das Spiel des HSV Fragezeichen.
"Ganz klar auf die Fresse bekommen"
In erster Linie hängt das mit der Leistung der Hansestädter zusammen, wie Daniel Elfadli unterstrich: "Wir haben ganz klar auf die Fresse bekommen. Im Spiel mit und gegen den Ball haben wir nicht in den Prinzipien gespielt."
Top-Torjäger Davie Selke betitelte die Niederlage als "verdient". Trotz seines Doppelpacks meinte er: "Die tut richtig weh."
Obendrein könnte sich die enttäuschende Leistung samt Niederlage auf den Kopf auswirken. Denn lange sah es danach aus, als würde der HSV die langjährige Mission Aufstieg in dieser Saison auch wirklich abschließen. Beginnt nun wieder das große Zittern?
Der "schlechteste" Tabellenführer seit 20 Jahren
Fest steht: Auch wenn die Hamburger weiterhin die Tabelle anführen, tun sie das mit nur 52 Zählern - ein Negativ-Rekord in der 2. Deutschen Bundesliga zu diesem Zeitpunkt. In den vergangenen 20 Saisons hatte der Erste am 29. Spieltag immer mehr Punkte. Genau so viele Punkte hatte 2003/04 nur der 1. FC Nürnberg am Konto.
Da heuer die Mannschaften dahinter zwar noch in Reichweite sind, aber ebenso nicht kontinuierlich punkten, hat es der Traditionsklub aus dem Norden weiterhin selbst in der Hand. In dieser Hinsicht birgt das Restprogramm des HSV Brisanz mit sich.
Auf dem Papier hat man es vermeintlich gut erwischt. Alle fünf restlichen Gegner kommen aus der unteren Tabellenhälfte. Das Problem: Genau gegen diese Gegner bekommen die "Rothosen" Probleme, was nicht erst zuletzt die zweite Saisonniederlage im zweiten Spiel gegen Braunschweig zeigte.
In Ulm gab es im Herbst nur ein Remis, genauso lief es gegen Darmstadt und Schalke. Den sogenannten März-Fluch konnte der HSV heuer überwinden. Bleibt aus Sicht des Klubs nur zu hoffen, dass sich der Fluch nicht nur verzögert.