Zu einer besonderen Begegnung kommt es am ersten Juli-Wochenende dieses Jahres im Erzgebirgsstadion in Aue.
Der deutsche Drittligist FC Erzgebirge Aue empfängt den nordirischen Erstliga-Klub Glenavon FC zu einem internationalen Freundschaftsspiel. Im ersten Moment klingt das nicht gerade außergewöhnlich.
Der Hintergrund: Beide Klubs hätten eigentlich bereits vor 64 Jahren in der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister, dem Vorläufer der UEFA Champions League, aufeinandertreffen sollen.
Fehlende Visa verhinderte Begegnung
Das Hinspiel sollte am 21. September 1960 in Belfast stattfinden. Das Team aus dem ostdeutschen Aue erhielt von der britischen Botschaft in Westberlin – bekanntlich war Deutschland damals noch geteilt – jedoch keine Einreisevisa.
Die UEFA und Sportverbände protestierten zwar, die Behörden blieben aber bei ihrer Entscheidung. In der Folge verzichtete Glenavon FC auf sein Startrecht, Aue stieg in die nächste Runde auf.
So kam es zum Achtelfinal-Duell zwischen dem SK Rapid und den Deutschen. Der amtierende DDR-Meister verlor das Hinspiel auswärts mit 1:3, das Rückspiel konnte mit 2:0 gewonnen werden. Es folgte ein Entscheidungsspiel, in dem die Hütteldorfer mit einem 1:0 die Oberhand behielten. Das Goldtor erzielte Rudi Flögel.
Rückspiel in Nordirland im nächsten Jahr
"Es ist uns eine Ehre, nach überaus freundschaftlichen und emotionalen Gesprächen die Mannschaft aus Glenovan in Aue begrüßen zu dürfen. Die Partie Anfang Juli ist als Hinspiel des damals aus politischen Gründen ausgefallenen Duells angedacht, 2025 sind wir dann zu Gast in Nordirland", zeigt sich Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich über das Testspiel erfreut.
"Wir freuen uns sehr auf unsere Reise ins Lößnitztal und über die Einladung des FC Erzgebirge. Für unseren Klub ist die Besinnung auf die erfolgreiche Historie von unschätzbarem Wert, ähnliches spürten wir vom ersten Kontakt an auch bei unseren Freunden in Aue", erklärt Adrian Teer, Präsident des Glenavon FC in der NIFL-Premiership.
