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Rassismus-Eklat in Duisburg: "Gibt Grenzen!"

In der 3. Liga wurde am Sonntag ein Präzedenzfall im Umgang mit Rassismus geschaffen:

Rassismus-Eklat in Duisburg: Foto: © getty

Noch nie wurde im deutschen Profifußball bisher ein Spiel aufgrund eines rassistischen Vorfalls abgebrochen.

Das ist seit diesem Sonntag anders. Nach einem ekelhaften rassistischen Ausruf eines Zuschauers bei der Partie MSV Duisburg gegen VfL Osnabrück gegen Aaron Opoku (Alle Infos>>>) weigerten sich die Osnabrücker, aufs Feld zurückzukehren und sorgten damit für einen Präzedenzfall.

"Nachdem wir kurz zusammen saßen, war schnell klar, dass wir das Spiel nicht fortsetzen können, auch um ein Zeichen zu setzen. Egal, ob es Konsequenzen gegeben hätte, weil wir eigentlich nochmal raus gemusst hätten", schildert Osnabrücks Torwarttrainer Rolf Meyer gegenüber "Sport1".

Wohl keine Konsequenzen für Osnabrück

Mit negativen Konsequenzen, wie etwa einer Strafverifizierung, dürfte Osnabrück nicht rechnen müssen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat mittlerweile Ermittlungen zur verbalen Attacke aufgenommen. Die Wertung des Spiels soll erst zu einem späteren Zeitpunkt durch das DFB-Sportgericht erfolgen.

"Inzwischen glauben wir alle, dass es keine Konsequenzen geben wird. Das dürfte wirklich nicht passieren. Wir drehen Werbespots gegen Rassismus und knien uns vor dem Spiel hin, dann müssen wir nach so einer Aktion auch mal sagen dürfen: 'Jetzt ist es genug und wir gehen nach 15 Minuten und einer Durchsage nicht mehr raus'", fordert Meyer.

Das Opfer, Opoku, sei nach dem Vorfall in der Kabine gesessen "und ich glaube, er weinte. Es war furchtbar. Er hat gar kein Wort mehr gesagt. Nach einigen Minuten meinte er nur 'Ich gehe da nicht mehr raus'. Das hat ihn natürlich sehr betroffen gemacht und uns auch. Es war keine schöne Situation", so Meyer.

"Es gibt Grenzen!"

Der 66-jährige Torwarttrainer hofft inständig, dass der Präzedenzfall von Duisburg auch tatsächlich Konsequenzen für verbal übergriffige Zuschauer haben wird und rassistische Entgleisungen von der Tribüne in Zukunft schärfer sanktioniert werden.

Meyer wird deutlich: "Ich hoffe, dass das ein Zeichen war, damit die Idioten aufwachen. Das gehört nicht ins Stadion. Wenn ich eine Eintrittskarte erwerbe, erwerbe ich damit nicht das Recht, Spieler zu beschimpfen oder zu beleidigen. Emotionen gehören zum Fußball, aber es gibt Grenzen!"

Tatverdächtiger von anderen Fans identifiziert

Der Tatverdächtige, ein 55-jähriger Duisburg-Anhänger, wurde mithilfe von in der Nähe sitzenden Zusehern sofort identifiziert und anschließend von der Polizei befragt. Diese erstattete Anzeige gegen den Auslöser des Abbruchs.

Auch von oberster Stelle, dem DFB, kommen klare Worte zu den Geschehnissen von Duisburg. "Ich bin froh, dass der Schiedsrichter, die Verantwortlichen beider Vereine und die überragende Mehrheit der Zuschauer im Stadion unmissverständlich zum Ausdruck gebracht haben, dass Rassisten in deutschen Fußball-Stadien nichts verloren haben", erklärt DFB-Vizepräsident Rainer Koch.

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