Drei Spiele, aber drei Mal nicht gewonnen - der FC Bayern legt einen Fehlstart ins Kalenderjahr 2023 hin.
Nachdem die Münchner bereits gegen RB Leipzig und Köln 1:1 spielten, folgt nun auch gegen Eintracht Frankfurt ein 1:1 (Spielbericht >>>).
Die Elf von Oliver Glasner legte einen couragierten Auftritt hin und war gegen Ende der zweiten Halbzeit sogar nah am Siegtreffer dran. Die Bayern konnten hingegen nur selten richtig gefährlich werden - sind deswegen mit dem Unentschieden auch nicht gerade schlecht bedient.
"Natürlich haben wir uns diesen Knotenplatzer gewünscht", sagt Bayern-Star Thomas Müller nach Spielende vor dem "Sky"-Mikro, erklärt aber auch: "Es ist kein Wunschkonzert in der Bundesliga, gerade wenn es gegen Frankfurt geht."
Müller: "Haben nicht gegen Laufkundschaft gespielt"
"Wir haben nicht gegen Laufkundschaft gespielt, Frankfurt ist eines der bestbesprochenen Teams in den letzten Monaten in ganz Europa. Wenn heute nicht mehr drin war am Ende, müssen wir die Kröte schlucken", will Müller den Punktgewinn gegen den Europa-League-Sieger nicht automatisch schlechtreden.
Das ändert aber nichts daran, dass man bei den Bayern schon mal besser drauf war. Drei Unentschieden in Folge seien einfach nicht der Anspruch des deutschen Rekordmeisters, so Müller.
"Es nervt brutal", ist der 33-Jährige ehrlich. "Dass wir unzufrieden sind, wenn wir drei Mal in Folge nicht gewinnen, ist auch klar. Aber es bringt jetzt auch nichts, Trübsal zu blasen."
Stattdessen müsse man den Fokus nach vorne richten. "Wir müssen weitermachen. Die Situation ist, wie sie ist. Wir sind Tabellenführer, der Punktevorsprung schmilzt - das sind die Fakten."
Bayern wollen ihren "Wutmotor anwerfen"
Zwar liegen die Bayern noch immer an der Spitze, haben nun aber nur mehr einen Zähler Vorsprung auf Union Berlin. Frankfurt hat als Fünfter nur fünf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus München.
Kommenden Mittwoch (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker) bekommt es Bayern im Pokal-Achtelfinale mit Mainz zu tun. Da soll die aktuelle Wut in positive Energie umgewandelt werden. "Wir können unseren Wutmotor anwerfen, und das probieren wir auch", sagt Müller.
Cheftrainer Julian Nagelsmann nimmt im Hinblick auf das kommende Pokalspiel auch sich selbst in die Pflicht. "Wir können viel mehr dafür tun, dass wir Selbstvertrauen kriegen - auch inhaltlich. Viele Punkte, die wir besser machen können."
Gegen Frankfurt habe man einfach nicht die nötigen Lösungen gefunden. "Es ist sehr schwer, wenn der Gegner so tief verteidigt. Wir spielen nur über den Flügel, kaum durchs Zentrum. Dann wird es sehr schwer, die nötige Torgefahr reinzubringen."
"Am Ende ist es keine besondere Leistung von uns", stellt Nagelsmann klar.
Frankfurt stellt klar: "Zufrieden ist man nur, wenn man gewinnt"
Wenn man rein auf die Ergebnistafel schaut, gab es am Samstag zwischen Bayern und Frankfurt keinen Gewinner. Das ändert aber nichts daran, dass sich eine der beiden Mannschaft etwas mehr als Gewinner fühlen darf als die andere.
Für die Hessen ist der Punktgewinn in München definitiv als Erfolg zu verbuchen, dennoch könne man das Resultat gut einschätzen. "Komplett zufrieden ist man nur, wenn man gewinnt", stellt Sebastian Rode klar. "Aber wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, haben in der zweiten Halbzeit kaum Torchancen zugelassen. In München ist das schon hervorragend."
"Ich denke, der Punkt ist okay", erklärt Frankfurt-Cheftrainer Oliver Glasner, der sofort in die Spielanalyse übergeht: "Wir haben das taktisch großartig gemacht, die Jungs waren sehr wach. Aber die Ballgewinne waren in der ersten Halbzeit noch unsauber, da hätten wir zwei, drei Mal gefährlicher nach vorne kommen können. Das war zweite Halbzeit alles um eine Nuance besser. Da haben wir es den Bayern noch schwieriger gemacht."
Deshalb machte Glasner so viele Meter
Das 1:1 von Randal Kolo Muani nach etwas mehr als einer Stunde war die logische Folge. In weiterer Folge wäre gut und gerne auch ein weiterer Treffer möglich gewesen. Ein zweites Tor lag auch für Glasner durchaus in der Luft. "Ganze zweite Halbzeit habe ich das Gefühl gehabt", erklärt er.
Zum Schluss hin habe er aber auch gemerkt, wie kräftezehrend der Aufwand, den seine Mannschaft betrieb, war. "Taktisch mussten die Spieler brutal wach sein, immer wieder die Räume schließen und rausattackieren. Ich weiß, dass schon langsam die Beine schwer werden."
Auch deshalb wurde Glasner an der Seitenlinie vielleicht etwas nervös und machte folglich auch viele Meter. "Da hilft es manchmal vielleicht, wenn der Trainer rumhüpft und vielleicht manchmal auch nicht", meint der Österreicher scherzend.
Am Ende habe sich Frankfurt den Punkt aber mehr als verdient. "Wir haben leidenschaftlich verteidigt, alle Kräfte auf dem Platz gelassen und deswegen verdient einen Punkt geholt", so Rode. "Kompliment an die Spieler, was sie heute geleistet haben. Wir können mit dem 1:1 in München sehr gut leben", stellt auch Glasner klar.
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