Riesen-Erleichterung bei Werder Bremen nach dem furiosen 6:2-Sieg im Abstiegs-Krimi gegen den VfB Stuttgart.
"Hauptsache, der Abstiegsgeist kreist nicht über Bremen", ist Clemens Fritz erleichtert. Torwart Felix Wiedwald findet: "Wir haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir in die Bundesliga gehören".
Beeindruckend war auch die Performance der Fans, die wesentlichen Anteil am Sieg hatten. "Ich hatte Gänsehaut. Das hat mich an die Meisterschaft 2004 erinnert", sagt Trainer Viktor Skripnik bei "Sky".
Die Bremer Mannschaft wurde bereits vor der Partie unter frenetischem Jubel zum Stadion begleitet.
"Sowas habe ich noch nie erlebt"
"Ich habe schon vor dem Spiel gemerkt, dass nichts schief gehen kann", sagt Kapitän Fritz. "Man hat gemerkt, dass die ganze Stadt hinter uns stand. Ich bin jetzt zehn Jahre hier und kann sagen, dass ich so was noch nie erlebt habe. Ein Riesenkompliment an die Fans."
Auch Sportdirektor Thomas Eichin weiß den Rückhalt der Anhänger, vor allem in schwierigen Zeiten, zu schätzen. "Auch wenn´s brennt, stehen die Fans da. Bei einer solchen Kulisse muss man immer auch etwas zurückgeben", sagt Skripnik in Hinblick auf den Klassenerhalt.
"Wir haben jetzt noch zwei starke Gegner vor der Brust und müssen weiter liefern", weiß der Sportdirektor. Werder bekommt es in abschließenden beiden Runden noch mit dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt zu tun.
"Das ist eine Schande"
Bei Stuttgart herrscht nach der bitteren Pleite hingegen Ernüchterung.
"Das ist eine Schande. Wir müssen uns bei unseren Fans entschuldigen", sagt Daniel Didavi, der zum zwischenzeitlichem 1:1 getroffen hatte. "Wir legen uns die Bälle selbst rein. Unser Zweikampfverhalten ist ein Witz."
VfB-Sportdirektor Robin Dutt stellt sich vor seine Mannschaft. "Ich will die Spieler nicht kritisieren. Das sind die letzten, die wir haben", spielt er auf die dünne Personaldecke der Stuttgarter an.
Das Unmögliche möglich machen
Trainer Jürgen Kramny, der mit seinem Team seit nunmehr sieben Spielen ohne Sieg ist, könne er aufgrund der vielen Verletzungen nichts vorwerfen. "Die Führungsspieler, die vorangehen und anpacken sind nicht da", sagt der 51-Jährige.
Den Stuttgartern bleiben nun noch zwei Spiele, um den zweiten Abstieg nach 1975 zu verhindern. "Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren, sondern nur noch zu gewinnen", sagte Dutt: "Wir werden versuchen, das Unmögliche möglich zu machen."