Christian Ilzer und der TSG Hoffenheim gelang am Sonntag bei Werder Bremen endlich ein Befreiungsschlag.
Nach einer krachenden 0:4-Pleite gegen Union Berlin war es für den Österreicher eine Woche zuvor schon sehr ungemütlich geworden. Mitten in die angespannte Stimmung wirkt der 3:1-Sieg in Bremen nun wie ein dringend benötigter Brustlöser, auf den die TSG aufbauen will und muss.
Der Cheftrainer sprach im Anschluss von einem "guten Schritt in vielen Dingen". Speziell von der Körpersprache seiner Mannschaft zeigte er sich sehr angetan. Tatsächlich brachten die Ilzer-Schützlinge eine gewisse Emotionalität auf den Platz, die in dieser Art und Weise nicht immer zu sehen war in letzter Zeit. Spieler ließen sich für gelungene Defensivaktionen feiern und arbeiteten konsequent im Verbund gegen den Ball.
Hoffenheim läuft unter Ilzer mehr
Dabei hatte die Partie mit dem frühen Eigentor von N'Soki denkbar schlecht begonnen. Stach, Bischof und Winter-Neuzugang Orban drehten das Spiel jedoch zugunsten der TSG. Das Ergebnis sei "immens wichtig", und das "nicht nur aufgrund der Tabelle, sondern auch für den Kopf", urteilte Ilzer.
Der angesprochene Kopf hatte in der Vorwoche die klare Niederlage gegen Union zu verdauen. Der chancenlose Auftritt sei ein Ausrutscher gewesen: "Wir zeigen einen tendenziellen Aufwärtstrend in den letzten Wochen. Union hat uns da reingepfuscht. Das haben wir nun korrigiert", so der Sturm-Graz-Meistertrainer.
Generell scheint sich die Mannschaft immer mehr mit den geforderten Tugenden des Österreichers identifizieren zu können. Das Spiel ist vor allem auf physischer Ebene sehr intensiv, im neuen Kalenderjahr lief Hoffenheim stets über 120 Kilometer und damit deutlich mehr als im bisherigen Saisondurchschnitt, der mittlerweile auf 118,98 Kilometer pro Partie gestiegen ist.
Zudem agierte Hoffenheim gegen Werder auch in den Zweikämpfen sowie im Gegenpressing sehr konzentriert und schaltete nach den vielen Balleroberungen schnell um. Tugenden, mit denen Ilzer schon bei Sturm Graz großen Erfolg hatte.
Prass nur noch Joker
Ob besagter Aufwärtstrend weiter anhält, wird sich am kommenden Sonntag gegen den VfB Stuttgart weisen. In den nächsten Wochen stehen zudem Spiele gegen die tendenziell schwächeren Teams aus Bochum, Heidenheim und St. Pauli an.
Die Zeichen stehen also gut, dass Hoffenheim erstmalig unter Ilzer einen kleinen Lauf starten kann.
Welchen Beitrag ÖFB-Legionär Alexander Prass dabei leisten wird, ist offen. Aktuell ist der 23-Jährige jedenfalls seinen Stammplatz los und kam in den letzten drei Spielen nur noch zu Joker-Einsätzen.