Junior Adamu ist in Freiburg noch nicht so richtig angekommen. Eine Verletzung zum Saisonstart warf den ÖFB-Angreifer zurück. Freiburg investierte im Sommer sechs Millionen Euro in den 22-Jährigen.
Für den Ex-Salzburger reichte es im aktuellen Kalenderjahr nur zu einem Auftritt, und das nicht etwa in der deutschen Bundesliga. Für Adamu war dritte Liga angesagt, gegen Borussia Dortmund II war er für die Zweitvertretung der Breisgauer Mitte Jänner im Einsatz. Ein Tor? Fehlanzeige. Die Partie endete mit einem trostlosen 0:0.
Dass Adamu bis zum vergangenen Wochenende gegen Stuttgart noch auf der Profi-Bank saß, hat er, wie Trainer Christian Streich verrät, den zahlreichen Verletzungen zu verdanken. Eine Nominierung hätte er sich aber eher jetzt gegen den VfB verdient.
"Unglücklich für Junior"
"Die Woche vor dem Spiel war seine beste der letzten Trainingswochen. Das Problem ist, dass ich diesmal das erste Mal jemanden auf die Tribüne setzen musste. An anderen Stellen wäre es mir nicht so schwergefallen, diesmal ist es mit schwergefallen, weil wir miteinander gesprochen hatten und er diese Woche wirklich sehr ordentlich trainiert hat, es war jetzt unglücklich für Junior", wird Streich vom "kicker" zitiert.
Die Profi-Bilanz in Freiburg bisher ist verheerend, vorwiegend kam er als Joker zum Zug, in 19 Einsätzen reichte es nur zu einem Tor und einem Assist. Beides verbuchte er beim 5:0 in der Europa League gegen Backa Topla.
Probleme waren nicht zu erkennen
Die große Erwartungshaltung erfüllt er nicht. "Wir haben uns auch mehr erhofft", gesteht Sportdirektor Klemens Hartbach. Als Hauptproblem sieht er die Patellasehnenprobleme, die Adamu bei der Ankunft mitbrachte.
"Die Probleme waren im Medizincheck nicht zu erkennen. Junior ist ein positiver Typ, eine Frohnatur, er setzt sich aber auch selbst sehr unter Druck, wollte sofort hier beim SC durchstarten und dem Team helfen. Auch in seinen Einsätzen später. Im Sommer dachte er sich leider: 'Bloß nicht sagen, dass mir etwas wehtut.' Das war falsch", hätte sich Hartbenbach einen offeneren Umgang gewünscht.
"Dann hechelt der Spieler der Musik hinterher"
Den Ex-"Bullen" in Freiburg zu integrieren ist ohnehin nicht leicht, er kennt nur die pressingintensive Salzburg-Schule. "Wir wussten, dass es unsere größte Aufgabe sein wird, ihn in ein ruhigeres Aufbauspiel einzubinden. Dafür braucht es Abläufe und Strukturen, die man nur durch viele Wiederholungen im Training erlernt", erklärt der Sportdirektor.
Verletzungen erschweren die Ankunft: "Dann hechelt der Spieler der Musik hinterher."
Am Ende des Jahres wurde Streich nach einem Adamu-Einsatz gegen Heidenheim, welche den Breisgauern den Sieg kostete, deutlich (hier nachlesen >>>).
Aufgegeben wird der Angreifer aber noch nicht, zahlreiche Leihanfragen wurden abgelehnt. Noch ist Geduld da in Freiburg.