Hätte der späte Ausgleichstreffer des FC Bayern München im Klassiker gegen Borussia Dortmund zählen dürfen?
In Minute 85 schoss Jamal Musiala die Gäste zum vielumjubelten Ausgleich und begrub die Hoffnungen des BVB auf einen Sieg gegen den Rekordmeister (Zum Spielbericht >>>).
Doch in genau derselben Szene ging BVB-Defensivmann Niklas Süle im eigenen Sechzehner verletzt zu Boden, nachdem sein Kopf getroffen wurde.
Jablonski ließ bewusst weiterspielen
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Schiedsrichter Sven Jablonski ließ die Szene trotzdem weiterlaufen und befand den unmittelbar darauffolgenden Ausgleich der Münchner für gut. Die Szene sorgte selbstredend für jede Menge Zündstoff während und nach der Partie.
"Der Ball wird abgewehrt, dann folge ich dem Ball, wie es unmittelbar weitergeht - und ein Tor erzielt wird. Dann habe ich auf Tor entschieden. Ich war mir nicht sicher, ob eine Kopfverletzung vorliegt", erklärt der Unparteiische seine Sichtweise auf die Szene gegenüber "Sky".
BVB-Keeper Gregor Kobel sah die Szene naturgemäß etwas anders. Der Schlussmann der Schwarz-Gelben führte den Treffer, bei dem Süle in der Abwehrkette fehlte, auf ebenjene Szene zurück:
Kompany sieht in Süles Vorgehen Kalkül
"Es war sehr unglücklich. Niki, der den Schuss ins Gesicht kriegt, ist ein bisschen weg. Er kann uns nicht mehr helfen. Und genau da, wo er normalerweise stehen würde, wird das Tor gemacht."
Auch Cheftrainer Nuri Sahin war über die Schiedsrichterentscheidung zwar verwundert, nahm dies nach dem Spiel, durch ein Gespräch mit Jablonski, jedoch gelassen hin. Bayern-Trainer Vincent Kompany sah in der Szene hingegen ein klares Kalkül Süles.
"Ich habe selbst 17 Jahre lang Fußball gespielt. Die Spieler kennen die Regeln und versuchen sie zu nutzen. Das ist aber kein Vorwurf und keine Kritik. Hoffentlich geht es ihm gut", so Kompany, der die Verletzung Süles als "guten Versuch" bezeichnete.
Am Ausgang der Partie änderte sich bekanntlich nichts mehr, so teilten sich beide Mannschaften am Ende die Punkte.
